Jorge Martin (Pramac Ducati): Am besten wie 2023!
Zeigt Muskeln: Jorge Martin geht selbstbewusst in den Thailand-GP
Weil die Buriram-Strecke den MotoGP-Piloten harte Bremsmanöver abverlangt, sieht sich Pecco Bagnaia, der den Anker mit seiner Ducati Desmosedici GP24 besonders effizient auswerfen kann, für den Thailand-Grand Prix am Wochenende als Favorit. «20 Punkte Rückstand sind gar nichts», stößt Ducati-Teammanager Davide Tardozzi ins gleiche Horn, weil er seinen Star moralisch aufpeitschen und im Titelkampf wieder die Initiative übernehmen sehen will.
Ganz anders sieht es das Pramac-Lager. «Die drei Übersee-Grand-Prix bis jetzt sind gut für uns gelaufen, nach den Erfolgen in Indonesien, Japan und Australien gehen wir zuversichtlich und gut gerüstet in dieses Wochenende», erklärte Jorge Martin. Er sei bereit für den bevorstehenden Showdown der drei letzten Rennen, moralisch ebenso wie physisch. «Ich bin happy, in den Titelkampf zu ziehen», kündigte er an.
Im letzten Jahr gewann er nach dem Sprint am Samstag einen unglaublichen Dreikampf mit Bagnaia und Brad Binder, bei dem das Trio innerhalb von drei Zehntelsekunden über die Ziellinie huschte und der Grand-Prix-Historie das viert-engste MotoGP-Resultat aller Zeiten bescherte. «Von mir aus kann sich das gern wiederholen», erklärte der «Martinator».
Seine blitzsauberen Starts, seine verwegene Fahrweise und der psychologische Rückenwind der jüngsten Erfolge könnten Gegner Bagnaia durchaus die Suppe versalzen, weshalb bei den enthusiastischen spanischen Fans keineswegs darüber spekuliert wird, ob Bagnaia aufholen wird, sondern im Gegenteil, ob Martin den Titel womöglich schon vorzeitig, beim nächsten und vorletzten Grand Prix in Malaysia, sicherstellen kann.
20 Extra-Punkte hat das Pramac-Ass bereits auf dem Habenkonto. Falls er diesen Vorsprung am Thailand-Wochenende etwas weiter ausbauen kann, hat er in Malaysia tatsächlich die Chance zum Matchball: Falls er nach dem Sepang-GP mehr als 37 Punkte Vorsprung auf Pecco Bagnaia hat, steht der 26-jährige als Champion fest und kann seinen Heim-Grand-Prix zum Saisonabschluss Mitte November als heiteres Schaulaufen des neuen Weltmeisters genießen.
Ein großes Finale, eine Zitterpartie bis zum Ende, bleibt das wahrscheinlichere Szenario, doch auch damit ist Martin einverstanden. Für ihn geht es letztlich nur darum, am Ende mehr Punkte gesammelt zu haben als sein italienischer Gegner. Weniger Punkte zu haben als Bagnaia wäre ebenso eine Niederlage wie ein Gleichstand in der Tabelle. Denn dann würde die Anzahl gewonnener Rennen in der Saison zum Zünglein an der Waage – und da liegt Pecco Bagnaia klar im Vorteil.