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Marc Marquez: «Du genießt es nicht, du leidest»

Von Stephan Moosbrugger
Marc Marquez kennt das Gefühl um den WM-Titel zu kämpfen sehr gut

Marc Marquez kennt das Gefühl um den WM-Titel zu kämpfen sehr gut

Marc Marquez (Gresini Ducati) kann sich gut in die Gefühlslage der Titelrivalen Pecco Bagnaia und Jorge Martin hineinversetzen. Bei den letzten Rennen nimmt er darauf keine Rücksicht, er will immer 100 Prozent geben.

Auf Phillip Island war Marc Marquez (Gresini Ducati) mit Platz 2 im Sprint und seinem Sieg im Grand Prix der erfolgreichste Fahrer des Wochenendes – er holte insgesamt 34 Punkte. Darüber hinaus konnte Marquez drei der letzten sechs Grand Prix gewinnen. In der WM-Tabelle hat der achtmalige Weltmeister vor den letzten drei Rennwochenenden 79 Punkte Rückstand auf den Führenden Jorge Martin. Seine Titelchancen sind nur noch theoretischer Natur.

2018 gastierte die Motorrad-WM erstmals auf dem Chang International Circuit in Buriram. Marquez konnte die MotoGP-Premiere und das Rennen im darauffolgenden Jahr gewinnen. 2023 wurde er mit der unterlegenen Honda Vierter und Sechster im Sprint und im Grand Prix. Wird er in diesem Jahr auf der Ducati wieder um den Sieg kämpfen können? «Das wird schwer, denn Jorge und Pecco werden die Latte für den Sieg sehr hoch legen. Aber wir werden versuchen, weitere Fortschritte zu machen. Die letzten Rennen waren sehr gut – wir waren konstant und schnell genug für den Kampf um die Podestplätze. Wir werden sehen, ob das uns hier wieder gelingt», meinte er.

Jorge Martin (Pramac Ducati) kommt mit 20 Punkten Vorsprung auf Pecco Bagnaia (Lenovo Ducati) nach Thailand. Der Titelkampf ist sehr eng, es läuft alles auf einen Showdown in Valencia hinaus. Wie beurteilt Marquez die Situation, in der sich die beiden derzeit befinden? «Es ist für beide nicht leicht. Ich erinnere mich, als ich vor langer Zeit in dieser Situation war, was man dabei fühlt – du genießt es nicht, du leidest. In drei Rennen weißt du, ob du ein Weltmeister bist oder nicht», blickte der Spanier zurück. «Abgesehen davon sind beide in einer sehr guten Verfassung, sie sind superschnell. Momentan hat Martin diesen kleinen Vorteil, Pecco muss vielleicht etwas mehr Risiko gehen, um aufzuholen. Aber Pecco weiß, wie man eine Weltmeisterschaft gewinnt – er ist zweifacher Weltmeister. Und Martin hat seine Chance.»

Marquez wird nächstes Jahr der neue Teamkollege von Bagnaia im Ducati-Werksteam. Wie wird sich der 31-Jährige bezüglich des Titelkampfs verhalten – wird er vorsichtiger sein, oder bekam er sogar eine Weisung von Teammanager Davide Tardozzi? «Nein, ich habe genügend Erfahrung, um mit dieser Situation umzugehen», winkte er ab. «Egal, ob es um die beiden Führenden im Kampf um die Weltmeisterschaft oder um einen anderen Fahrer geht, du möchtest beim Überholen nie mit einem anderen zusammenstoßen – du versuchst das immer zu vermeiden. Aber ich glaube an mein Potenzial und wenn ich die Chance habe zu gewinnen, dann nutze ich sie, so wie in Australien. Ich kämpfe um den dritten Platz in der Meisterschaft – das ist nicht der Titel, aber für mich ist es wichtig. Ich gebe mein Bestes und versuche immer vorsichtig zu sein, aber wir sind alles Fahrer in einer unterschiedlichen Situation.»

Falls Marquez in den verbleibenden Rennen nicht um den Sieg fahren kann und zwischen die Titelrivalen gerät, kann er das Ergebnis dahingehend beeinflussen, dass er einem der Fahrer Punkte wegnimmt – hat er das im Hinterkopf? «Im Jahr 2015 war ich nicht dazwischen und ich nahm trotzdem jemandem Punkte weg. Du kannst so etwas nicht kontrollieren, ich werde daher immer 100 Prozent geben.»

Hinsichtlich seiner Ziele für den Rest der Saison meinte Marquez: «Meine wichtigsten Ziele habe ich erreicht, aber du willst die Saison immer gut abschließen. Weiterhin auf dem Podium zu stehen, ist eines der Ziele. Und wenn ich ein weiteres Rennen gewinnen kann, wieso nicht? Mal sehen, was ich erreichen kann. Aber ich weiß, wo ich mich verbessern und woran ich für nächstes Jahr arbeiten kann – wenn ich damit jetzt beginne, ist das sehr hilfreich.»

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