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Bagnaia nach Schlappe: «Wenn nicht ich, dann Martin»

Von Ivo Schützbach
Die zwei Besten dieses Jahres: Jorge Martin (li.) und Pecco Bagnaia

Die zwei Besten dieses Jahres: Jorge Martin (li.) und Pecco Bagnaia

Bereits vor dem Barcelona-Wochenende stand fest: Aus eigener Kraft kann Pecco Bagnaia den MotoGP-Titel nicht erfolgreich verteidigen. Nach seiner Niederlage gegen Jorge Martin ist ihm bewusst, was er lernen muss.

Francesco Bagnaia zeigte in Katalonien eine perfekte Vorstellung: Pole-Position, Siege in beiden Rennen, jede Runde in Führung. Bis zum letzten Fallen der Zielflagge in der Saison 2024 konnte er seinen Rückstand auf den neuen Champion Jorge Martin auf zehn Punkte reduzieren.

Bagnaia war der schnellste Fahrer in diesem Jahr, er gewann die meisten Rennen. Das allein war aber zu wenig, wie Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi gegenüber SPEEDWEEK.com festhielt: «Pecco hat gezeigt, dass er sehr schnell ist und die Nummer 1 verdient. Klar ist aber auch, dass er zu viele Fehler gemacht hat. Deshalb gewann Martin die Meisterschaft. Er hat gute Leistungen gezeigt. Er gewann weniger Rennen, stand aber öfter auf dem Podium. Deshalb gewann er den Titel – weil er besser war.»

Die WM-Niederlage gegen Martin am letzten Rennwochenende des Jahres war für Bagnaia erwartungsgemäß, entsprechend gefasst ging er mit ihr um. «Ich hatte sie bereits nach dem Sprintrennen in Malaysia akzeptiert, nach diesem weiteren Fehler war mir klar, dass es hart und schwierig werden würde, die Meisterschaft zu gewinnen. Also versuchte ich, die drei restlichen Rennen zu gewinnen, aber das war nicht genug. Jorge hat dieses Jahr gelernt, dass es manchmal besser ist, wenn man ruhig bleibt und Zweiter wird. Er leistete fantastische Arbeit und verdient den Titel. Ich hätte nicht viel besser machen können. Wenn du alle anderen Fahrer zusammennimmst, haben sie nicht so viele GP-Siege wie ich, damit können wir sehr zufrieden und glücklich sein. Aber wir müssen uns für nächstes Jahr verbessern und mit einigen Situationen anders umgehen. Dreimal wurde ich von anderen abgeräumt, einmal hatte ich ein Problem mit dem Motorrad und viermal stürzte ich wegen Kleinigkeiten. Manchmal ist es besser, wenn man mehr nachdenkt und Vierter oder Fünfter wird, anstatt zu stürzen – das werde ich lernen.»

18 Siege und dennoch nur Vizeweltmeister – für Pecco ein unbefriedigender Ausgang. «Diese WM war von zwei Faktoren geprägt», schilderte der 27-Jährige. «Stärke und Konstanz. Jorge war der Konstante, ich der Starke. Wir haben alles dominiert, aber das war nicht genug. Jorge wurde 18 oder 17 Mal Zweiter, ich zweimal. Das muss ich lernen – ich werde mich damit befassen. Aber: Jorge verdient alles, was er dieses Jahr erreicht hat. Wenn es nicht ich bin, der den Titel gewinnt, dann soll er es sein. Er ist ein großartiger Mensch mit einer fantastischen Familie, wir kennen einander sehr gut. Wir hatten einen fairen Kampf, er verdient meinen vollen Respekt und war in einigen Bereichen besser als ich.»

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Rennen (17. November):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 24 Runden in 40:24,740 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +1,474 sec
3. Jorge Martín (E), Ducati, +3,810
4. Alex Márquez (E), Ducati, +5,322
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,753
6. Brad Binder (ZA), KTM, +7,081
7. Enea Bastianini (I), Ducati, +7,393
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,709
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,484
10. Pedro Acosta (E), KTM, +10,618
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +10,756
12. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,464
13. Jack Miller (AUS), KTM, +14,560
14. Johann Zarco (F), Honda, +19,469
15. Maverick Viñales (E), Aprilia, +22,195
16. Luca Marini (I), Honda, +23,890
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +23,960
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, +29,001
19. Augusto Fernandez (E), KTM, +29,145
20. Alex Rins (E), Yamaha, +30,138
21. Michele Pirro (I), Ducati, +37,295
22. Stefan Bradl (D), Honda, +47,654
– Joan Mir (E), Honda, 18 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (16. November):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 20:03,173 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,942 sec
3. Jorge Martín (E), Ducati, +1,270
4. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,857
5. Alex Márquez (E), Ducati, +1,942
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,263
7. Marc Márquez (E), Ducati, +5,303
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +5,507
9. Brad Binder (ZA), KTM, +5,573
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +5,937
11. Johann Zarco (F), Honda, +7,413
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,344
13. Joan Mir (E), Honda, +9,387
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,652
15. Luca Marini (I), Honda, +11,838
16. Alex Rins (E), Yamaha, +13,217
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,017
18. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +17,746
19. Jack Miller (AUS), KTM, +18,533
20. Augusto Fernandez (E), KTM, +20,153
21. Michele Pirro (I), Ducati, +20,547
22. Stefan Bradl (D), Honda, +24,604
– Pedro Acosta (E), KTM, 12 Runden zurück

WM-Endstand nach 40 Rennen:

1. Martin, 508 Punkte. 2. Bagnaia 498. 3. Marc Márquez 392 4. Bastianini 386. 5. Binder 217. 6. Acosta 209. 7. Viñales 170. 8. Alex Márquez 173. 9. Morbidelli 173. 160. 10. Di Giannantonio 165. 11. Aleix Espargaro 163. 12. Bezzecchi 153. 13. Quartararo 113. 14. Miller 87. 15. Oliveira 75. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 55. 18. Rins 31. 19. Nakagami 31. 20. A. Fernández 27. 21. Mir 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12. 24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 722 Punkte. 2. KTM 327. 3. Aprilia 302. 4. Yamaha 124. 5. Honda 75.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 884 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 681. 3. Gresini Racing 565. 4. Aprilia Racing 353. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 318. 6. Red Bull KTM Factory Racing 304. 7. Red Bull GASGAS Tech3 242. 8. Monster Energy Yamaha 144. 9. Trackhouse Racing 141. 10. LCR Honda 86. 11. Repsol Honda Team 35.

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