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Strategie von KTM: MotoGP-Teilnahme auch nach 2026

Von Ivo Schützbach
KTM-Rennchef Pit Beirer

KTM-Rennchef Pit Beirer

Aus einer Analyse der Boston Consulting Group geht hervor, dass KTM durch den Verzicht auf den Motorsport viel Geld sparen könnte. Doch das ist für viele im Haus und in der Szene unvorstellbar.

Ende Dezember zitierte die österreichische Tageszeitung «Der Standard» aus einer Analyse der Boston Consulting Group, laut derer die Motorsport-Ausgaben bei KTM im Jahr 2023 bei 95 Millionen Euro gelegen haben sollen und für ein Unternehmen der Größe von KTM «außergewöhnlich hoch» wären.

Daraus leitete die Zeitung die Schlussfolgerung ab, KTM werde nach der Saison 2026 aus der MotoGP-WM und ihren Rahmenklassen Moto2 und Moto3 aussteigen. Bis dahin läuft das Abkommen mit Promoter Dorna und die Österreicher wollen sich weder eine Strafe wegen Vertragsbruchs noch den daraus folgenden Imageverlust einhandeln. Das aus dem MotoGP-Ausstieg resultierende Sparpotenzial wird mit 46 Millionen Euro beziffert.

Was in zwei Jahren sein wird, lässt sich bei der derzeitigen KTM-Situation unmöglich vorhersagen. Bis zur dritten Januar-Woche müssen interessierte Investoren verbindliche Angebote abgeben, namentlich bekannt sind bislang Bajaj (Indien), CFMOTO (China) und Fountainvest (Hongkong). Was den Absatz für 2025 betrifft, sehen die Prognosen vielversprechend aus: In den Kernmärkten wird ein Wachstum von bis zu 10 Prozent erwartet.

Um den Fortbestand des Motorsport-Engagements gewährlisten zu können, wurden bei der Pierer-Gruppe seit Sommer 2024 zahlreiche drastische Sparmaßnahmen in die Wege geleitet, Rennchef Pit Beirer sprach von einem 100-Punkte-Plan.

Dass Medien weltweit die Story, KTM werde nach 2026 aus der MotoGP aussteigen, ohne nachzufragen unkommentiert aufgriffen, sorgt bei Beirer für Verwunderung.

«Bei KTM Motorsport wollen wir eines ganz deutlich sagen: Unser Herz schlägt für den Rennsport, und daran wird sich nichts ändern!», betonte der Motocross-Vizeweltmeister von 1999 gegenüber SPEEDWEEK.com. «Auch im aktuellen Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung steht das Motorsportprogramm von KTM – MotoGP, Moto2 und Moto3 – als fester Bestandteil für die Zukunft der Firma fest. Wir haben gültige Verträge mit dem Promoter der MotoGP-Serie und werden 2025 und 2026 am Start sein.»

Beirer weiter: «Natürlich ist das eine herausfordernde Zeit für uns, aber wir arbeiten intensiv daran, mit starken Partnern, Sponsoren und potenziellen Investoren Lösungen zu finden, um KTM langfristig und nachhaltig im Motorsport zu halten – nicht nur bis 2026, sondern darüber hinaus. Unsere Leidenschaft für den Sport, unsere Teams und unsere Fahrer ist ungebrochen, und darauf liegt auch weiterhin unser ganzer Fokus.»

«Mit der neuen Saison vor der Tür freuen wir uns jetzt darauf, wieder über das zu sprechen, was uns wirklich antreibt: die Performance auf der Rennstrecke. Wir haben starke Teams, schnelle Motorräder und motivierte Fahrer – und wir können es kaum erwarten, gemeinsam mit unseren Fans das nächste Kapitel unserer Motorsportgeschichte zu schreiben. Danke an alle, die uns auf diesem Weg begleiten – wir geben alles, versprochen! We are ready to race!!!»


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