Alex Rins an Krücken: «Laufen ist nicht meine Stärke»
Kaum war der Applaus für alle Beteiligten der pompösen Yamaha-Teampräsentation im Zentrum der Millionen-Metropole abgeklungen, entledigten sich die Helden ihrer überwiegend blauen Lederkombis. Alex Rins kehrte wenig später an einer Krücke zu den zahlreichen Gästen des Yamaha-Events zurück.
Im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com machte der sechsmalige MotoGP-Sieger keinen Hehl aus seinem Handicap. Alex Rins: «Fakt ist, durch das viele Metall in meinem Bein beginnt es, wenn ich lange auf den Beinen bin, stark auf den Knöchel zu drücken. Und num den Fuß zu entlasten, helfe ich mir an langen Tagen wie diesen mit der Krücke.»
Rins bestätigte zugleich: «Ganz ehrlich, mir geht es sehr gut und ich habe auf dem Motorrad überhaupt keine Einschränkungen. Ich kann auf dem Bike alles machen, was ich will. Das Einzige, was gar nicht geht, ist Joggen. Aber das mache ich sowieso nicht gerne.»
Am morgigen Samstag wird der Yamaha-Stammpilot ebenfalls in das Testgeschehen in Sepang einsteigen. Den ersten Tag des Shakedowns hatte MotoGP-Urgestein Andrea Dovizioso alleine übernommen. Alle anderen Yamaha-Asse sollen am zweiten Tag die bei der Präsentation verkündete Offensive weiter in die Praxis umsetzen.
Schritt 1, so Rins, wird aber eine kurze Eingewöhnung an den Letztstand sein: «Um es korrekt anzugehen, müssen wir das Motorrad vom letzten Test in Montmelo als Ausgangsbasis nehmen. Wir werden damit beginnen und dann nach einer, vielleicht zwei Sessions auf den neuesten Stand wechseln.»
Begeistert zeigte sich der Spanier, der bereits für Suzuki und Honda in der Königsklasse siegte, schon jetzt über die enge Verbindung mit Pramac Racing. In Kulala Lumpur verriet der 29-Jährige: «Die Kommunikation ist so gut!. Wir hatten im Vorfeld des Tests hier ein ausführliches Meeting in großer Runde, auch mit Miguel und Jack, und alleine dieser Austausch hat uns geholfen. Es ist einfach wichtig, über die zwei zusätzlichen Bikes mehr Informationen und Daten zu erhalten. Und – nicht zu vergessen die Testsituation mit Augusto und «Dovi». All das stimmt mich sehr positiv.»
Auch wenn Alex Rins einen Vertrag für die kommenden zwei Jahre mit der Werksrennabteilung hat, mit der Anbindung von Pramac und den beiden Routiniers Oliveira und Miller steigt zugleich der Druck. Mit dem deutlich gestiegenen Entwicklungstempo wird Rins alles daran setzen, von WM-Rang 18 einen deutlichen Satz nach vorne zu machen.