Shakedown: KTM-Tester bestimmen Tag 1 in Sepang
Nach einem intensiven Vormittag war der erste Testtag am frühen Nachmittag dank einer unschlüssigen Wettersituation ins Stocken geraten. Immer wieder hatten kurze Schauer für Pausen gesorgt. Erst am späteren Nachmittag blieb es dann wieder konstant trocken und alle Piloten gingen wieder auf den GP-Kurs von Sepang.
Das Arbeitsprogramm am ersten Tag des MotoGP-Shakedowns in Malaysia war klar vergeben. Für alle fünf aktiven Hersteller ging es darum, die 2025er-Prototypen bestmöglich für den zweiten Abschnitt des Test-Marathons vorzubereiten.
Entsprechend hatten die offiziellen Testfahrer der Werke den intensivsten Auftakt, allen voran Lorenzo Savadori. Der Cheftester der Aprilia-Rennabteilung war den ganzen Tag aktiv und brachte nicht weniger als sechs unterschiedliche RS-GP in den Umlauf. Bei der Installation der 2025er-Spezifikation ging es nicht um Rundenzeiten. Auf der Zeitenliste stellte sich der Italiener mit plus vier Sekunden klar hinten an.
Mit vergleichbarer Mission war auch der oberste Ducati-Corse-Tester Michele Pirro unterwegs. Der Italiener konzentrierte sich am ersten Tag allerdings nur auf zwei GP25. Auf seiner schnellsten Runde blieb Pirro rund 1,6 Sekunden hinter der Bestzeit.
Die beiden kleinen Überraschungen des ersten Shakedown-Tags: Bei Yamaha war ausschließlich Teilzeit-Tester Andrea Dovizioso im Einsatz. Der 38-Jährige verglich drei M1 und leistete Vorarbeit für die offiziellen Test- und Rennpiloten, die allesamt bereits beim Shakedown startberechtigt sind. Augusto Fernandez kam am Freitag in Sepang noch nicht zum Zug.
Und – Somkiat Chantra ging am ersten Tag nicht auf die Strecke. Der Thailänder machte von seinem Rookie-Privileg keinen Gebrauch. Somit war es Takaaki Nakagami, der am Freitag den gesamten Honda-Job erledigte. Der Japaner stieg erst spät ein, überzeugte dann aber mit beiden RC213V und konstant flotten Zeiten. Mit Platz 3 und nur 0,2 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit ein guter aber noch wenig aussagekräftiger Auftakt für die gebeutelten Japaner.
Auch wenn die Rundenzeiten noch keine große Aussagekraft haben, so gehörte der Auftakt dem Projekt aus Österreich. Bis zur Halbzeit hatte Top-Pilot Dani Pedrosa eifrig Runden gedreht und als erster Fahrer die Marke von 2 min unterboten. Pedrosa war dafür zuständig, die Einsatzgeräte von Pedro Acosta abzustimmen.
Die beiden RC16 des Werkspiloten Brad Binder standen unter den Fittichen von Pol Espargaro. Wie Pedrosa, drehte der jüngere Bruder von Aleix Espargaro ordentlich auf und schaffte auf dem Bike mit der Kennzeichnung «BB1» am Ende mit einer 1:59,691 min die Bestzeit. Kleiner Schönheitsfehler: Kurz vor 17 Uhr sorgte der Spanier für eine kurze Rotphase. Espargaro hatte «BB2» nach Kurve 6 mit einem mechanischen Defekt abstellen müssen. Es ist davon auszugehen, dass die beiden Spanier nach gleichem Schema an Tag 2 die Bikes der Kollegen Enea Bastianini und Maverick Vinales abarbeiten.
Einen guten Auftakt erlebten zwei Neulinge. Gresini-Rookie Fermin Aldeguer konzentrierte sich darauf, ein Gefühl für seine beiden GP24 zu bekommen. Der 19-Jährige fuhr fehlerfrei und gab bei 30 Grad Lufttemperatur mit Rang 5 auf der kurzen Zeitenliste einen guten Einstand. Beachtlich: Mit einer 2:00,0 fehlten Aldeguer nur wenige Zehntel auf die erfahrene Spitze.
Noch schneller war allerdings Ai Ogura auf der Trackhouse Aprilia. Der Japaner nutzte jede Session und kam am Nachmittag bereits erstmals unter 2 min.
Ergebnisse MotoGP-Shakedown-Test Sepang (31. Januar):
1. Pol Espargaro (E), KTM, 1:59,661 min
2. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,171 sec
3. Taka Nakagami (J), Honda, +0,197
4. Dani Pedrosa (E), KTM, +0,200
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,319
6. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +1,516
7. Michele Pirro (I), Ducati, 1,692
8. Lorenzo Savadori, (I), Aprilia, +4,091