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Jorge Martin operiert – klarer Vorwurf an Michelin

Von Ivo Schützbach
Jorge Martin wurde an der rechten Hand operiert

Jorge Martin wurde an der rechten Hand operiert

Michelin-Rennsport-Manager Piero Taramasso hat Aussagen zum Crash von Jorge Martin getätigt, denen Aprilia nun heftig widerspricht. Der MotoGP-Champion wurde am Freitag in Barcelona operiert.

Weltmeister Jorge Martin erlitt bei seinem furchteinflößenden Highsider während der Testfahrten in Sepang am Mittwoch in Kurve 2 beim harten Aufprall auf den Asphalt gleich mehrere Knochenbrüche. Der 27-Jährige hat eine Fraktur am 5. Mittelhandknochen der rechten Hand und brach sich außerdem den 3., 4. und 5. Mittelfußknochen links.

Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verbrachte der Aprilia-Neuzugang im der Rennstrecke nahegelegenen Aurelius-Krankenhaus in Nilai, am Donnerstag flog er nach Barcelona. Am Freitagmorgen wurde Martin in der Quiron Dexeus Klinik an der rechten Hand operiert, das medizinische Team unter der Leitung von Dr. Xavier Mir bestätigte das Gelingen. Der verschobene Bruch am Kopf des fünften Mittelhandknochens wurde geradegerückt und die Knochen mittels einer Schraube fixiert. «Die funktionelle Genesung wird je nach klinischem Zustand in Kürze beginnen», teilte Dr. Mir mit.

Die Frakturen im linken Fuß müssen nicht operiert werden. Wie lange die Genesungszeit dauert, ist noch unklar. Den Test in Buriram am 12./13. Februar wird Martin verpassen, Aprilia ist hoffnungsvoll, dass er zum Saisonstart am ersten März-Wochenende auf gleicher Strecke in Thailand wieder einsatzfähig ist.

Michelin-Rennsport-Manager Piero Taramasso tätigte am Freitag in Sepang Aussagen zum Sturz von Jorge Martin, die für einiges Aufsehen sorgten.

«Im Reifen gibt es mehrere Temperaturbereiche, es sind vier, und wir konnten nun die gesamte Historie des Reifens auswerten», erklärte der Italiener. «Der für uns entscheidende Bereich, der uns verrät, ob ein Reifen wirklich funktioniert, ist der Bereich der inneren Karkasse. Und wir können nun sagen, dass dieser Bereich zu dem Zeitpunkt, als Jorge die Box verlassen hat und als er den Unfall hatte, um 15 Grad niedriger war als ein Wert, den wir als normal definieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir nicht von der vom Team gemessenen Oberflächentemperatur des Reifens reden. Diese war in Ordnung, doch die Temperatur der inneren Materiallage war zu niedrig. Der Wert an dieser Stelle ist hochrelevant. Alle Elemente arbeiten am Limit und bereits fünf Grad Abweichung in diesem Bereich sind kritisch.»

Aprilia-Rennchef Massimo Rivola ging am Freitagabend in die Offensive und widersprach dem Michelin-Manager heftig: «Was den Sturz angeht, möchte ich klarstellen, dass unsere Daten die Aussagen von Piero Taramasso in keiner Weise bestätigen. Ich bin der Meinung, dass die Sicherheit der Fahrer Vorrang haben sollte, und ich habe ihm bereits vorgeschlagen, ein Treffen mit allen Teams anzusetzen, um konstruktiv mit dieser offensichtlich kritischen Situation umzugehen, wie die Zahl der Verletzten beweist.»

Seit Jahren ist Reifen-Alleinausrüster Michelin in der MotoGP in der Kritik, weil die Vorderreifen zum Überhitzen neigen und die Reifen insgesamt nur in einem verhältnismäßig kleinen Fenster tadellos funktionieren.

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