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Level der Aprilia: Bezzecchi sorgte für Überraschung

Von Ivo Schützbach
Nach dem Sepang-Test wurde geunkt, Aprilias Rückstand auf Ducati hätte sich vergrößert statt verkleinert. Nach dem Buriram-Test schaut die Welt für die MotoGP-Piloten des Werks aus Noale wesentlich freundlicher aus.

Nach dem Sepang-Test hingen die Flaggen bei Aprilia auf Halbmast: Weltmeister Jorge Martin und Raul Fernandez verletzten sich bereits am ersten Tag und fielen für die restlichen Einstellfahrten aus.

Marco Bezzecchi, der in Malaysia zum ersten Mal mit der RS-GP25 fuhr und zuvor nur einen Testtag auf einer Aprilia am 19. November in Barcelona hatte, landete in der kombinierten Zeitenliste aller drei Tage mit 0,835 sec Rückstand auf dem neunten Rang.

Anschließend herrschte einige Verunsicherung beim Hersteller aus Noale, was die Schlagkraft der neuen Maschine betrifft. Testfahrer Lorenzo Savadori wurde nicht müde deren Vorzüge hervorzuheben, doch bei seinen ungefähr 2 sec Rückstand auf die Spitze ließ sich schwer beurteilen, wie belastungsfähig diese Aussagen sind.

Beim Test in Buriram sorgte Bezzecchi mit der drittbesten Zeit über die zwei Tage für Aufklärung und Erlösung, nur die beiden Ducati-Piloten Marc und Alex Marquez waren schneller. 1:29,244 min ist die schnellste Runde, die je mit einer Aprilia auf dem Chang Circuit gefahren wurde.

Bezzecchi, der Buriram zu seinen Lieblingspisten zählt, saß in seinen bislang drei MotoGP-Jahren immer auf einer Ducati, kann also nur zu diesen Bikes Vergleiche ziehen. Von den vier Aprilia-Piloten aus dem Vorjahr ist nur noch Raul Fernandez übrig, der seine dritte Saison für die italienische Marke fährt.

«Ich sehe viel Gutes in diesem Motorrad», lobte der rekonvaleszente Spanier. «Seit ich zu Aprilia kam, strauchelten wir in zwei oder drei Punkten, diese wurden wesentlich verbessert. Das Bike lässt sich leicht fahren, ich spüre die Unterschiede deutlich. Ich weiß genau, was besser ist, werde das aber nicht verraten. In meinen Augen hat dieses Motorrad viel mehr Potenzial, sowohl über eine schnelle Runde als auch was die Rennpace betrifft. Wir brauchen aber mehr Zeit, weil die Maschine nicht einfach zu verstehen ist. Für mich stellt sich nicht die Frage, ob ich mit diesem Bike wieder schnell werde, sondern nur wann.»

Dass Bezzecchi, ein dreifacher MotoGP-Sieger und WM-Dritter 2023, bereits jetzt auf so hohem Niveau agiert, überrascht Fernandez nicht: «Er ist ein guter Fahrer und er mag diese Strecke. Ich habe mir vor dem Test in Buriram das letzte Qualifying von dort angeschaut, da habe ich schon gesehen, wie schnell er ist. Er hat sich bereits hervorragend an das Bike angepasst. Das war für mich die Überraschung – nicht, ob er schnell ist oder nicht. Das beeindruckt mich an Marco wirklich.»

Zeiten MotoGP-Test Buriram (13. Februar):
Pos Fahrer (Nation) Motorrad Zeit Diff
1. Marc Marquez (E) Ducati 1:28,855 min
2. Alex Marquez (E) * Ducati 1:29,034 + 0,179 sec
3. Marco Bezzecchi (I) Aprilia 1:29,060 + 0,205
4. Pedro Acosta (E) KTM 1:29,133 + 0,278
5. Francesco Bagnaia (I) Ducati 1:29,378 + 0,523
6. Joan Mir (E) Honda 1:29,399 + 0,544
7. Franco Morbidelli (I) * Ducati 1:29,454 + 0,599
8. Fabio Quartararo (F) Yamaha 1:29,586 + 0,731
9. Maverick Viñales (E) * KTM 1:29,606 + 0,751
10. Jack Miller (AUS) * Yamaha 1:29,617 + 0,762
11. Ai Ogura (J) * Aprilia 1:29,636 + 0,781
12. Brad Binder (ZA) KTM 1:29,732 + 0,877
13. Raul Fernandez (E) * Aprilia 1:29,732 + 0,877
14. Luca Marini (I) Honda 1:29,783 + 0,928
15. Enea Bastianini (I) * KTM 1:29,837 + 0,982
16. Johann Zarco (F) * Honda 1:29,882 + 1,027
17. Alex Rins (E) Yamaha 1:30,062 + 1,207
18. Fermin Aldeguer (E) * Ducati 1:30,085 + 1,230
19. Miguel Oliveira (P) * Yamaha 1:30,089 + 1,234
20. Somkiat Chantra (T) * Honda 1:30,465 + 1,610
21. Lorenzo Savadori (I) ** Aprilia 1:31,207 + 2,352
Zeiten MotoGP-Test Buriram (12. Februar)
Pos Fahrer (Nation) Motorrad Zeit Diff
1. Marc Marquez (E) Ducati 1:29,184 min
2. Alex Marquez (E) * Ducati 1:29,649 + 0,465 sec
3. Franco Morbidelli (I) * Ducati 1:29,683 + 0,499
4. Marco Bezzecchi (I) Aprilia 1:29,794 + 0,610
5. Pedro Acosta (E) KTM 1:29,904 + 0,720
6. Luca Marini (I) Honda 1:29,928 + 0,744
7. Johann Zarco (F) * Honda 1:29,961 + 0,777
8. Francesco Bagnaia (I) Ducati 1:30,028 + 0,844
9. Brad Binder (ZA) KTM 1:30,041 + 0,857
10. Jack Miller (AUS) * Yamaha 1:30,047 + 0,863
11. Joan Mir (E) Honda 1:30,067 + 0,883
12. Alex Rins (E) Yamaha 1:30,206 + 1,022
13. Fabio Quartararo (F) Yamaha 1:30,233 + 1,049
14. Fermin Aldeguer (E) * Ducati 1:30,373 + 1,189
15. Ai Ogura (J) * Aprilia 1:30,453 + 1,269
16. Enea Bastianini (I) * KTM 1:30,461 + 1,277
17. Miguel Oliveira (P) * Yamaha 1:30,738 + 1,554
18. Maverick Viñales (E) * KTM 1:30,827 + 1,643
19. Raul Fernandez (E) * Aprilia 1:30,975 + 1,791
20. Somkiat Chantra (T) * Honda 1:31,208 + 2,024
21. Lorenzo Savadori (I) ** Aprilia 1:31,730 + 2,546
* Independent Team Rider, ** Testfahrer

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