Formel 1: Comeback von Valtteri Bottas

Jack Miller (Yamaha) betont: «Regeln sind Regeln»

Von Stephan Moosbrugger
Aprilia-Rennchef Massimo Rivola möchte «Verletzungs-Rückkehrern» die Möglichkeit geben, auf einem MotoGP-Bike zu testen. KTM-Tech3-Boss Hervé Poncharal hält das für eine gute Idee, Jack Miller ist dagegen.

In Argentinien sorgte Aprilia-Rennchef Massimo Rivola mit einer interessanten Forderung für Aufsehen (SPEEDWEEK.com berichtete): «Es sollte eine Regel geben, dass wenn man zwei bis drei Events verpasst hat, man auf einem MotoGP-Bike testen darf.» Hinter dem Vorschlag steckt natürlich viel Eigeninteresse. «Es tut mir leid, dass es in der Vergangenheit diese Möglichkeit nicht gab, aber jetzt habe ich diese Idee, weil es uns passiert ist.»

Aufgrund seiner schweren Verletzung wird MotoGP-Weltmeister Jorge Martin auch die Rennen in Austin verpassen. Hinter dem Katar-GP steht ebenfalls ein Fragezeichen – eine Rückkehr hängt vom Heilungsprozess ab.

Rivola möchte diese Regel so rasch als möglich, noch in dieser Saison, einführen. Aber wenn es um eine Änderung im technischen Reglement geht, braucht es die Einstimmigkeit aller fünf Hersteller – diese gibt es momentan aber nicht. Ducati ist gegen die Einführung einer solchen Regel – zumindest in diesem Jahr. «Es könnte eine gute Idee für die Zukunft sein. Es ist gut, die Regel für das nächste Jahr zu ändern», sagte Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi. Der 66-Jährige verwies darauf, dass Ducati in der Saison 2023 vor dem gleichen Problem mit Enea Bastianini stand – damals hat ihnen auch niemand die Möglichkeit gegeben, ihn testen zu lassen.

Rivola betonte, dass die neue Regel für die gesamte Meisterschaft ein Vorteil wäre. Hervé Poncharal, Teammanager von Red Bull KTM Tech3 und Präsident der IRTA (International Road Racing Teams Association), hält den Vorschlag des Italieners für eine gute Idee. «Ein MotoGP-Teamchef wird nicht oft mit dieser Art von Problem konfrontiert. Aber wir haben es hier mit einem hochprofessionellen Sport zu tun, und unsere Motorräder sind Hochleistungsmaschinen. Deshalb stimme ich dem Vorschlag von Massimo Rivola zu», meinte Poncharal gegenüber den Kollegen von GPOne. «Eine Änderung des Reglements erfordert jedoch einen einstimmigen Beschluss innerhalb der MSMA (Motorcycle Sports Manufacturers Association). Es gab aber nie eine Abstimmung der Hersteller in diesem Ausschuss über diese Angelegenheit im Jahr 2025. Daher kann es in der Saison 2025 keine Änderung des Reglements geben. Aber ich wiederhole: Ich verstehe, warum Massimo Rivola eine Änderung wünscht. Ich habe nichts gegen seine Sichtweise. Aber das ist eine Frage, die nur von den Herstellern entschieden werden kann. Ich kann nicht für Ducati sprechen. Aber vielleicht wird die MSMA diese Regel im nächsten Winter ändern, so dass alle Hersteller in die Saison 2026 mit gleichen Voraussetzungen starten können.»

Das Tech3-Team sah sich 2023 mit einer ähnlichen Situation mit Pol Espargaro konfrontiert, als dieser nach seinem heftigen Sturz in Portimao für Monate ausfiel und viele Rennen verpasste. Damals hatte KTM auch eine private MotoGP-Trainingseinheit für Pol vorgeschlagen – es wurde dem Spanier aber nicht erlaubt.

Pramac-Yamaha-Pilot Jack Miller hat zu dem Vorschlag von Rivola ebenfalls eine klare Meinung. Er ist überzeugt, dass Martin keine Ausnahmeregelung bekommen soll. «Das ist die MotoGP, und die Regeln sind schon seit langer Zeit so. Wenn wir uns daran erinnern, als Valentino Rossi sich 2010 das Bein brach oder, in jüngerer Zeit, Marc Marquez fast die gesamte Meisterschaft 2020 ausfiel, bekamen sie die Möglichkeit, die offiziellen Tests zu machen und das war's. So funktioniert das nun einmal. Es gibt Superbikes und andere Möglichkeiten, auf ein Motorrad zu steigen. Regeln sind Regeln. Jorge und Aprilia haben Pech gehabt, aber das sind die Karten, die sie dieses Jahr bekommen haben», stellte der Australier klar.

So wie es derzeit aussieht, wird in der Saison 2025 alles beim Alten bleiben und erst 2026 eine neue Regel eingeführt – sofern dies weiterverfolgt wird. Und Jorge Martin wird sich zur Vorbereitung auf sein Comeback auf eine RSV4 – das Superbike von Aprilia – schwingen müssen.

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