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Marc Marquez: «Liebe die Schlacht der letzten Runde!»

Von Manuel Pecino und Thomas Kuttruf
WM-Spitzenreiter Marc Marquez stand in Madrid Rede und Anwort

WM-Spitzenreiter Marc Marquez stand in Madrid Rede und Anwort

Vor seiner Abreise zum GP von Spanien hatte MotoGP-Tabellenführer Marc Marquez einen Termin bei Sponsor «Estrella Galicia». Der Ducati-Werksfahrer plauderte nicht nur über das bevorstehende Spektakel in Andalusien.

Mit Ausnahme eines Fahrfehlers, der Marc Marquez in Führung liegend aus dem US-Grand-Prix schmiss, regierte die Startnummer bislang überragend. Sieben Siege in acht Rennen lassen den 32-Jährigen mit 123 Punkten als souveränen Spitzenreiter der MotoGP zum ersten von vier Heimrennen anreisen. «MM93», der sich weiterhin als unbedarfter MotoGP-Arbeiter und Genießer sieht, ist längst zum Titelfavoriten 2025 ausgerufen.

Bevor es für den achtfachen Weltmeister in Richtung Andalusien geht, stoppte Marc Marquez für einen PR-Termin in Madrid. In der Zentrale seines Getränke-Sponsors Estrella Galicia stand der gefeierte Werksfahrer ausführlich Rede und Antwort. Die Aufgabe: Marc Marquez wurden Stichworte zugerufen – der MotoGP-Dominator der bisherigen Saison antwortete. SPEEDWEEK.com veröffentlicht heute den ersten Teil des Frage-Antwort-Spiels.

Marc Marquez über:

Herausforderung
Es gibt viele Faktoren im Leben eines Sportlers. Es war schwer für mich zu verstehen, was man aufgeben oder zurückstellen muss, um sein Hauptziel zu erreichen, wie zum Beispiel Honda und meine Freunde zu verlassen. Es gibt Grundlagen, wie das Umfeld, das man braucht, um Zustimmung zu finden. Das sind die Familie, die Freunde, die Sponsoren, die einem folgen. Diese Zustimmung zu spüren, motiviert einen, sich dieser Herausforderung zu stellen.

Wertschätzung
Es sind nicht die 32 Jahre, es sind die drei bis vier Jahre mit Verletzungen, die mich den Moment, den ich gerade erlebe, viel mehr schätzen lassen. Es geht darum, den Moment zu betonen, den mein Bruder und ich gerade erleben. Jeden Samstag sage ich ihm: «Das ist nicht normal.» Wir werden versuchen, diesen Schwung mitzunehmen, aber es werden auch schlechte Zeiten kommen. Ich genieße es mehr als mit 20, denn gewinnen ist nicht normal. Normal ist es, Zweiter, Dritter oder weiter hinten zu landen.

Überlegenheit
Überlegenheit ist ein Wort, das ich vermeiden möchte, weil es einen zurückfallen lässt und vielleicht dazu führt, dass man nachlässt und Fehler macht. Ich sage nicht, dass das in Austin der Fall war. Es geht darum, diesen Moment zu verinnerlichen, aber für mich selbst. Das letzte Mal, dass ich mich auf einem Motorrad so gefühlt habe, war 2019. Ich kann mich an den einen oder anderen Fahrstil anpassen, aber die Konkurrenten kommen immer wieder.

Veränderungen
Es gab Jahre mit vielen Veränderungen, in denen das Selbstvertrauen und die körperliche Verfassung nachließen. Jede Verletzung verschlechterte die körperliche Verfassung. Jetzt ist es umgekehrt. Die Energie, die man durch gute Ergebnisse bekommt, lässt einen verschiedene Dinge ausprobieren oder alles gelassener nehmen, sodass man nicht in diese Situation gerät.

Jorge Martin
Ich kann nur Mut machen. Bei meiner Verletzung habe ich gesagt, dass ich das niemandem wünsche. Mein Rat ist, weder verletzt noch in der Hitze des Gefechts Entscheidungen zu treffen.

Glücklicher als 2019?
Ich wage nicht zu sagen, dass ich stärker bin, aber ruhiger, das auf jeden Fall. 2019 zählte nur der Sieg, das war mein innerer Antrieb, deshalb hatte ich diesen Druck. Jetzt ist der Druck derselbe, aber ich fühle mich nicht verpflichtet zu gewinnen. Ich habe versucht, was ich wollte, und jetzt bin ich da, wo ich hinwollte.

Marquez 2.0
Ich halte mich nicht für einen besseren Fahrer, aber für einen erfahrenen. Mit vier Operationen am rechten Arm kann ich in Rechtskurven kein besserer Pilot sein. Jetzt fange ich langsam an, meinen Arm zu vergessen. Es ist wie bei einem Rad: Alles dreht sich nach oben.

Gresini
Es hängt alles davon ab, ob man ein Werksmotorrad hat oder nicht. Wenn man um einen Titel kämpfen will, sind ein Werksbike und Werksteam das Beste. Dann hat man als Pilot immer noch einen Plan B oder C. Das ist die ideale Situation. Aber Gresini Racing hat immer bewiesen, dass sie ein großartiges Team ist. Aber das rote Motorrad war das begehrteste und darum haben wir hart gekämpft.

Kampf auf der Strecke
Mit den Motorrädern, die wir heute haben, ist es unmöglich, solche Kämpfe wie vor zehn Jahren zu liefern. Mit der Aerodynamik gibt es zwei oder drei Überholmanöver. In Katar selbst wäre es schwieriger gewesen, wenn Maverick keinen Fehler gemacht hätte. 2027 gibt es neue Regeln, die das Überholen verbessern werden. Man arbeitet daran, die Mechanik auszugleichen. Dann wird man sich etwas Neues einfallen lassen. Ich liebe den Kampf, den Zweikampf, die Schlachten in der letzten Runde, wie ich sie mit Dovizioso hatte. Es hängt auch von den Strategien ab.

Nonkonformismus
Es geht darum, nach Perfektion zu streben. Das ist das Leben. Man muss nonkonformistisch sein, aber mit realistischen Zielen. Und warum sollte man nicht immer weiterwachsen?

Morgen auf SPEEDWEEK.com: Marc Marquez über das außergewöhnliche Duell mit seinem Bruder und die Festspiele von Jerez.

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