Quartararo nach Test: «Spüre keinen Unterschied»

Fabio Quartararo
Fabio Quartararo zeigte sich nach dem Montagstest in Jerez vorsichtig optimistisch. Der Yamaha-Werksfahrer hatte erstmals die Gelegenheit, den neuen Reihenvierzylinder-Motor auszuprobieren, den Teamkollege Alex Rins auch fuhr. Zwar brachte der Tag einige positive Eindrücke, doch eine echte Wende sieht der Franzose nicht.
«Der Motor funktioniert ziemlich gut», berichtete Quartararo. «Es ist schwer, es hier genau zu beurteilen, weil die längste Gerade in Jerez sehr kurz ist. Aber das Wichtigste war, dass das neue Triebwerk die gleiche Agilität wie das Standardmodell bietet. Und das ist gelungen.» Zwar musste die Elektronik leicht angepasst werden, weil die Gasannahme zu aggressiv war, doch insgesamt zeigte sich Quartararo zufrieden: «Das Gefühl war gut. Wir brauchen noch etwas Zeit, um den vollen Nutzen herauszuholen, aber es gibt positive Ansätze.»
Eine konkrete Verbesserung im Fahrgefühlt spürte Quartararo aber nicht. «Ehrlich gesagt, ich fühle keinen Unterschied», gab er zu. «Das Team meinte auch, dass ich keinen spüren sollte. Aber auf dem Prüfstand sieht es wohl etwas besser aus, also schauen wir mal.» Auch beim Topspeed konnte Yamaha leichte Fortschritte verzeichnen – allerdings relativierte Quartararo diese sofort: «Hier hilft der hohe Grip auf der Strecke. Um den wahren Unterschied zu sehen, müssen wir das neue Paket bei einem Rennwochenende testen.»
Die Rundenzeiten, Quartararo fuhr eine Bestzeit von 1:36,353 min, wollte der 26-Jährige nicht überbewerten. «Heute zählt die Zeit für mich gar nicht», betonte er. «Am Nachmittag war der Wind sehr stark und die Strecke extrem mit Gummi belegt. Wer bis spät wartet, hat bessere Bedingungen – aber dann vergleicht man Äpfel mit Birnen.» Quartararo beendete seinen Testtag bereits gegen 15 Uhr, um das Risiko eines Sturzes zu minimieren. In der Endabrechnung reichte es für Platz 3.
Sein Fazit fiel entsprechend nüchtern aus: «Es war ein guter Tag, aber ich will weder zu glücklich noch zu unglücklich sein. Wir dürfen nicht zu optimistisch werden.» Der Yamaha-Star erinnerte daran, dass gute Testtage in der Vergangenheit oft nicht in konstante Rennerfolge mündeten. «Vielleicht fahren wir beim nächsten Rennen aufs Podium, vielleicht werden wir Zehnter oder Sechster. Wichtig ist, dass wir wie immer unser Bestes geben.»
Den nächsten echten Gradmesser für das neue Material wird es in zwei Wochen beim Grand Prix von Le Mans geben, dem Heimrennen von Quartararo, wo er auf frenetische Unterstützung der französischen Fans hoffen darf.
Ergebnisse MotoGP-Test Jerez, (28. April):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 1:35,876 min
2. Maverick Vinales (E), KTM, +0,361 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,477
4. Alex Rins (E), Yamaha, +0,631
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,686
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,778
7. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,854
8. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,905
9. Johann Zarco (F), Honda, +0,955
10. Alex Marquez (E), Ducati, +0,957
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,985
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,101
13. Brad Binder (ZA), KTM, +1,314
14. Enea Bastianini (I), KTM, +1,350
15. Joan Mir (E), Honda, +1,417
16. Luca Marini (I), Honda, +1,571
17. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,585
18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1,667
19. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,783
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,041
21. Taka Nakagami (J), Honda, +2,303
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,316
23. Dani Pedrosa (E), KTM, +2,515