Nicky Hayden: «Die Ducati verzeiht nichts»
Nicky Hayden
Nicky Hayden bestreitet 2013 seine fünfte Saison im Ducati-Werksteam. Zwei Jahre verbrachte er an der Seite von Stoner, zwei neben Rossi. Jetzt kommt Andrea Dovizioso, eine Weile lang war auch Cal Crutchlow bei Ducati als Werksfahrer im Gespräch.
«Der Umstieg von einer Honda oder Yamaha auf die Ducati ist für keinen Fahrer einfach», urteilt Nicky Hayden, der Weltmeister von 2006. «Es ist eine grosse Herausforderung, das Gefühl für dieses Motorrad zu finden und sich ans Limit heranzutasten. Das Motorrad verzeiht nichts. Deshalb führen selbst winzige Fehler oft zu Stürzen. Manchmal denke ich, es ist einfacher für die Europäer, weil sie mit den 125er- und 250er-Bikes aufgewachsen sind, die auch nicht viel verzeihen. Ich bin mit schwerfälligen, weich abgestimmten 1000-ccm-Superbikes gross geworden.»
Aber Hayden, der 2012 erstmals bei Ducati keinen Podestplatz schaffte, sieht bei Ducati auch einige positive Aspekte. «Vieles ist First Class, auch die Unterstützung der Ducati-Fans auf der ganzen Welt.»
Etliche Fahrer sind bei Ducati in den letzten Jahren gescheitert. Auch Marco Melandri gehört dazu. Er hatte mit einer privaten Honda in fünf Jahren drei MotoGP-Siege errungen, er war Vizeweltmeister 2005. Bei Ducati ging er 2008 hoffnungslos unter. «Ich wusste vom ersten Tag an, dass meine Ducati-Saison ein Desaster wird», erzählte Melandri während seiner Zeit mit den Roten. «Wenn ein Teil eines Puzzles fehlt, wird alles sehr schwierig. Bei Ducati hatte ich kein Gefühl für den Vorderreifen. So liess sich das Motorrad nie ordentlich in die Kurven einlenken.»
2009 fuhr Melandri die Hayate, was nichts anderes war als die Werks-Kawasaki von 2008, aber die Grünen hatten sich wegen der Krise vom GP-Sport zurückgezogen. Kämpfer Melandri fuhr sogar mit der Hayate aufs Podest. Mit der Ducati hatte er manchmal nicht einmal einen Top-Ten-Platz geschafft.