Stefan Bradl: «Ich weiss, was auf mich zukommt»
Bradl und Gulich beim Krafttraining
Stefan Bradl hat das Fitnesstraining mit Personal Trainer Egon Gulich seit Weihnachten gegenüber den Vorjahren erheblich gesteigert. Deshalb fliegt er viel entspannter zum ersten Wintertest nach Kuala Lumpur, wo seine Konstitution ab Dienstag drei Tage lang bei 38 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit erstmals richtig auf die Probe gestellt wird. «Ich stehe jetzt immer viel früher auf, denn meistens haben wir um 8 Uhr die erste Einheit, zum Beispiel 1,5 Stunden Schwimmen, teilweise auf Zeit, später Tennis, Krafttraining oder Koordinationsübungen», schildert der LCR-Honda-Pilot. «Manchmal bin ich ziemlich geschlaucht. Aber mir ist noch nie übel geworden... Ich bin viel, viel besser beisammen als im Vorjahr. Ich will nicht sagen, es ist ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Aber der Unterschied ist deutlich spürbar.»
Deshalb bricht Bradl heute um 14 Uhr wesentlich entspannter Richtung Malaysia auf als vor einem Jahr um diese Zeit. «Damals hatte ich richtig Angst. Jetzt weiss ich, was auf mich zukommt, ich kenne die Leute im Team, das Motorrad, die Elektronik», hält der 23-jährige Bayer fest. «Ich habe meine Vorbereitung entsprechend gestaltet. Das gibt mir die nötige Sicherheit, dass ich beruhigter bin, vom Kopf her.»
Bradl hat sich vor der Abreise telefonisch mit Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon detailliert über den Testplan für Sepang unterhalten. «Das haben wir vor einem Jahr auch gemacht, aber da habe ich noch nicht viel davon richtig verstanden», blendet der Moto2-Weltmeister von 2011 zurück. «Jetzt kann ich mir zum Beispiel viel besser vorstellen, welche Forderungen HRC an mich stellt, denn die Japaner wollen auch, dass wir gewisse Teile für sie ausprobieren. Letztes Jahr um diese Zeit war ich von dem Ganzen noch ein bisschen überfordert. Jetzt weiss ich, was auf mich zukommt und dass es nicht so schlimm ist, was da auf mich zukommt. Ich bin deutlich relaxter und kenne den Beefy auch besser. Am Telefon hört er sich immer sehr ernst an. Aber ich weiss, wie ich ihn einschätzen muss. Mei, das ist halb so schlimm. Ich freue mich jetzt, einfach wieder mal das Motorrad zu sehen, drauf zu sitzen und Gas zu geben.»