Stefan Bradl: Wie er noch besser werden soll
Stefan Bradl mit Trainer Egon Gulich
Stefan Bradl wurde beim ersten Sepang-Test in der vergangenen Woche erstmals von seinem Personal Trainer Egon Gulich (59) begleitet, der ihn schon seit 2006 betreut.
Der ehemalige deutsche Spitzen-Zehnkämpfer wollte sich auf dem Rennplatz einen Eindruck von den Anforderungen verschaffen, die auf einen MotoGP-Rennfahrer zukommen. Er unterhielt sich mit LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello, liess sich von ihm mit dem Roller zur schnellsten Kurve der Strecke kutschieren und tauschte sich auch mit Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon aus.
«Wir haben seit Weihnachten verstärkt trainiert, vorher war es wegen Stefans Unterarm-Operation nicht möglich», stellte Gulich fest. «In dieser kurzen Zeitspanne hat Stefan deutlich Fortschritte gemacht. Er schwimmt zum Beispiel 45 Minuten lang. Er braucht jetzt keinen Druck mehr, er will dieses Training, weil er spürt, dass es ihm guttut. Wir konzentrieren und auf die Wettkampfvorbereitung, wir machen neun bis zwölf Einheiten pro Woche. Es darf allerdings die Regeneration nicht zu kurz kommen. Stefan war bei diesem Test bereits in einer angemessenen Verfassung, wie der Long-Run über 16 Runden am zweiten Tag gezeigt hat. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Doch Stefan hat Potenzial. Und bis zum ersten Rennen haben wir noch neun Wochen Zeit. Er hat für die nächsten Jahre grosse Ziele. Wenn ich ihm punkto Physis dabei helfen kann, mache ich das.»
Gulich hielt sich in der LCR-Box stark im Hintergrund. Er wird auch zum Saisonauftakt nach Katar mitkommen. «Ob ich dort in die Box gehe, weiss ich noch gar nicht», sagte der Augsburger. «Für mich ist wichtig, dass Stefan vor den Trainings richtig aufgewärmt ist und nachher noch ein leichtes Entspannungstraining macht. Auch bei der Ernährung gebe ich ihm Ratschläge. Jede Massnahmne ist darauf ausgerichtet, Stefan als Rennfahrer besser zu machen.»
Von der Professionalität des LCR-Teams war Egon Gulich beeindruckt. «Dieses Team setzt grosse Hoffnungen in Stefan, das sieht und spürt man.»