Mike Leitner: «Dani Pedrosa ist in Bestform»
Dani Pedrosa und Mike Leitner
Als Dani Pedrosa 2004 in die 250-ccm-Klasse aufstieg, begann seine langjährige Zusammenarbeit mit Mike Leitner. Repsol-Honda-Pilot Pedrosa und sein österreichischer Cheftechniker sind seit 10 Jahren ein erfolgreiches und eingespieltes Team. Außer seinem Mentor Alberto Puig kennt niemand Dani Pedrosas Arbeitsweise so gut, wie Mike Leitner.
Wie verliefen die Testfahrten in Austin?
«Es war ein ziemlich interessanter Test. Unser Ziel war klar: Wir mussten die Strecke verstehen und ihre Charakteristiken erkennen. Es lief gut und wir haben nahezu alles, was wir angestrebt haben, erreicht. Auch wenn der Grip nicht ideal war, war es ein guter Test.»
Wie technisch anspruchsvoll ist diese Strecke?
«Diese Strecke hat ein bisschen von allem. Sie hat Hügel und Senken. Kurve 1 ist sehr besonders, denn man bremst sehr hart an, während die Strecke etwas abfällt. In der zweiten Kurve fährt man bergab und es folgt eine Reihe von Kurven, die miteinander verbunden sind und im dritten Gang gefahren werden. Es gibt viele harte Bremszonen und insgesamt ist der Kurs technisch sehr anspruchsvoll.»
Hattet ihr in Austin mit Chattering zu kämpfen?
«Bis jetzt hatten wir damit kein großes Problem, denn der Grip war nicht so gut, wie er am Renntag sein wird. Wir hoffen, dass der Grip und die Fahrbarkeit der Maschine besser werden, wenn die Fahrer aller drei Klassen hier fahren.»
Kann man abschätzen, ob diese Strecke mehr der Yamaha oder der Honda entgegenkommt?
«Ich kann die Yamaha nur von außen beurteilen, aber ich denke, dass wir erneut einen knappen Kampf während der Saison erwarten dürfen. Auch in dieser Saison wird Yamaha auf einigen Strecken Vorteile haben und wir wiederum auf anderen, aber die Siege werden zwischen diesem beiden Herstellern entschieden.»
Wie ist die Vorsaison von Dani Pedrosa zu beurteilen?
«Bisher hat er einen sehr guten Job gemacht. Wir hatten erfolgreiche Testtage in Sepang und Austin. In Amerika haben wir die Maschine an die Strecke angepasst ohne uns zu sehr darauf zu versteifen. In Sepang hatten wir auch ein gutes Gefühl. Insgesamt arbeiten wir gut.»
Wie wirkt sich das zusätzliche Gewicht, das von den neuen Regeln gefordert wird, aus?
«Alle Maschinen werden mit dem zusätzlichen Gewicht bestückt und das wird sich auch bemerkbar machen. Es ist eine Herausforderung, wenn man ein neues Set-up braucht. Doch ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind, um mit den vorgeschriebenen Extra-Kilos umzugehen.»
Nach so vielen Jahren mit Dani reicht manchmal ein einziger Blick aus, um dem anderen etwas mitzuteilen.
«Richtig. Wir arbeiten seit 2004, als Dani in der 250-ccm-Klasse antrat, zusammen. Über die Jahre weiß man, was der Fahrer braucht, aber man muss trotzdem zuhören, um den Fahrer zu verstehen. Die Beziehung zwischen Dani und dem Team funktioniert sehr gut.»
Ist Dani derzeit in Topform oder kann er sich noch weiter steigern?
«Seine Leistung in der zweiten Hälfte der letzten Saison zeigt, dass er in Bestform ist. Wer sechs der letzten acht Rennen gewonnen hat, ist auf dem höchstmöglichen Niveau. Trotzdem gibt es immer Raum für Verbesserungen.»
Was war der außergewöhnlichste Moment eurer Zusammenarbeit?
«Der erste Sieg, es war noch in der 250-ccm-Klasse im südafrikanischen Welkom, ist immer sehr besonders. Es war unser erstes Rennen in der neuen Kategorie und wir waren ein neues Team, aber wir haben gewonnen. Das war ein sehr besonderer Moment und wir erkannten, dass wir eine einzigartige Gruppe gebildet haben. Seit dieser Zeit haben wir viele außergewöhnliche und auch schwierige Momente erlebt, aber die Fahrer-Team-Konstellation blieb bestehen. Das ist ein wichtiger Faktor.»