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Bradl hat das Zeug zum Weltmeister

Kolumne von Carlos Checa
Bradl, Pedrosa, Lorenzo und Rossi (v.l.)

Bradl, Pedrosa, Lorenzo und Rossi (v.l.)

Nur wer für das Werksteam von Yamaha oder Honda fährt, hat eine Chance auf den WM-Titel. Stefan Bradl traue ich für die Zukunft viel zu.

Marc Marquéz ist ein großes Talent, das hat er bereits bei den 125ern und in der Moto2-Klasse bewiesen. Er hat dieses Jahr das beste Motorrad und fährt für das beste Team. Als Casey Stoner damals auf die Honda stieg, war er an seinem ersten Tag eine halbe Sekunde schneller als Dani Pedrosa – das war in Valencia. Stoner, Valentino, Lorenzo und auch Pedrosa haben riesiges Talent. Ich weiß nicht, was Márquez auf einer Ducati leisten könnte. Oder in einem Satelliten-Team von Honda.

Lorenzo und Pedrosa kämpfen für mich um den WM-Titel. Rossi auf der Yamaha wir gut sein und in einigen Rennen überraschen. Für Márquez gilt das Gleiche, er wird in einigen Rennen sehr schnell sein, möglicherweise sogar ein paar Mal gewinnen. Ob er aber jetzt schon bereit ist für den Titel? Ich weiß es nicht.

Ich verstehe Valentino, dass er zu Yamaha zurückgekehrt ist. Seine Mentalität war schon immer, dass er gewinnen will. Für ihn kommt eine Fortsetzung seiner Karriere nicht in Frage, wenn er nicht gewinnen kann. Er ist das Siegen von jungen Jahren an gewöhnt. Mit Ducati erlebte er harte Zeiten, sie haben versucht zu Honda und Yamaha aufzuschließen – das hat aber nicht geklappt. Er hat es zwei Jahre probiert, dann ging er zu Yamaha zurück, weil er keinen Weg sah, mit Ducati nach vorne zu kommen. Jetzt will er es noch einmal beweisen, auf dem Motorrad, das letztes Jahr den Titel gewann. Er ist gut genug, um noch einmal um den Titel zu kämpfen.

Bradl bekommt von Honda nich das beste Material

Im Moment ist es so, dass wenn du nicht im offiziellen Yamaha- oder Honda-Werksteam bist, es sehr sehr schwierig ist um Siege zu fahren. Das bedeutet, dass nur vier Fahrer eine echte Titelchance haben.

Stefan Bradl schlägt sich sehr gut, er hat viel Talent. Ich glaube aber nicht, dass er das gleiche Motorrad hat wie Pedrosa und Márquez. Ich glaube nicht, dass der Unterscheid riesig ist. Im Rennsport machen kleine Unterschiede aber oft viel aus. Ich habe ihn beobachtet, er macht einen cleveren Eindruck. Er scheint die Mentalität zu haben, um ein Spitzenfahrer zu werden. Eigentlich ist er das schon, vielleicht hat er in der Zukunft die Möglichkeit, um den Titel zu kämpfen.

Von 1993 bis 2010 fuhr der Spanier Carlos Checa (40) in den Klassen 125, 250 und 500 ccm sowie MotoGP insgesamt 222 Grands Prix, zwei davon beendete er ganz oben auf dem Podest. 2008 wechselte er in die Superbike-WM, wurde dort zum Seriensieger und 2011 auf Ducati Weltmeister.

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