Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Jerez-Attacke: Sete Gibernau will härtere Strafen

Von Oliver Feldtweg
Jerez: Marc Márquez (93) rempelt sich an Lorenzo vorbei

Jerez: Marc Márquez (93) rempelt sich an Lorenzo vorbei

Auch nach drei Wochen wird noch über den Zusammenstoss zwischen Márquez und Lorenzo diskutiert. Gibernau: «Die Grenze zwischen Tapferkeit und Bewusstlosigkeit ist fein.»

Sete Gibernau befürwortet Jorge Lorenzos Antrag an die Race Direction, bei Vorfällen wie dem zwischen Jorge und Márquez beim vorletzten WM-Rennen in Jerez hart durchzugreifen. «Es ist nicht klar, ob das  Manöver von Marc korrekt war oder nicht, da es im Reglement keinen konkreten Passus dazu gibt. Daher entstand diese Debatte. Aber es birgt ein Risiko, das in einer Weltmeisterschaft vermieden werden sollte. Ein Manöver zu definieren, bei dem du physisch vorne sein kannst, vor andere sportliche Faktoren zu setzen, ist nicht korrekt», erkärte Gibernau.

Der Spanier Manuel «Sete» Gibernau (40) war 2003 und 2004 auf der Telefónica-MoviStar-Honda des Gresini-Teams Vizeweltmeister in der MotoGP-Klasse hinter Valentino Rossi, er feierte acht GP-Siege und hat seine GP-Karriere 2009 beendet. Sete stammt aus der angesehenen Bulto-Dynastie, die die Marke Bultaco gründete (und in den Ruin steuerte).

Der aus Barcelona stammende Gibernau sieht es als unbedingt notwendig an, dass härter durchgegriffen wird, um Tragödien zu vermeiden: «Erst kürzlich sind Unfälle passiert, die alle bedauern. Wir klagen dann, dass wir die Konsequenzen nicht vermieden haben. In der Weltmeisterschaft solltes solche Aktionen limitiert werden.»

Gibernau plädiert für erzieherische Richtlinien. «Das sind 20-jährige Jungs. Die Grenze zwischen Tapferkeit und Bewusstlosigkeit ist sehr fein. Die Funktionäre in der Weltmeisterschaft müssen die Reife haben zu sagen, dass es Manöver gibt, die nicht vorkommen dürfen», betont Sete. Sete Giberbau verglich die Aktion mit seinem Kampf in Jerez 2005 gegen Rossi. «Lorenzo liess die Tür weiter offen. Marc sagte: Ich sehe die Lücke! Aber er hat auch den Umweg über den Notausgang riskiert.»

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