MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Dani Pedrosa: «Ich lasse mich nicht beschatten»

Von Günther Wiesinger
Dani Pedrosa nach seiner ersten Pole in dieser Saison

Dani Pedrosa nach seiner ersten Pole in dieser Saison

Ständig wollten die Gegner Dani Pedrosa im MotoGP-Quali als Lokomotive nützen, aber er liess sich nicht in die Karten schauen.

«Das waren 15 mühselige Minuten für mich», stellte Dani Pedrosa nach seiner Pole-Position in Mugello fest, der ersten in der Saison 2013. «Denn beim ersten Run ist mir keine gute Zeit gelungen. Als ich mit zweiten neuen Hinterreifen losgefahren bin, hatte ich mehr oder weniger zeit für drei Runden. Ich habe mir also zuerst keine übertrieben Sorgen gemacht. Aber ich in der ersten Runde habe ich einmal andrehen müssen, in zweiten Runde wieder, ich konnte einfach meinen Platz auf dieser Rennstrecke nicht finden. Dann wusste ich: In der letzten Runde muss es klappen. Vorher lag ich an sechster oder siebter Stelle... Startplatz 7 – das entsprach nicht unseren Vorstellungen. Ich habe also Gas gegeben, ich musste aber aufpassen und jeden Fehler vermeiden. Dann ist mir diese 1:47,1-min-Runde gelungen. Wirklich eine gute Zeit. Ich war 0,6 Sekunden schneller als im Vorjahr, obwohl damals bessere Bedingungen geherrscht haben.»

Pedrosa klagte am Freitag noch über Gripmangel, er lag als Zweiter 0,2 Sekunden hinter Lorenzo. «Wir hatten am ersten Tag hier kein besonders gutes Gefühl», berichtete der Repsol-Honda-Werkspilot. «Aber wir fanden für Samstag einige Verbesserungen. Am Freitag war ich nicht gut auf dem Motorrad. Heute ist das Gefühl besser geworden. Hier ist die Racespeed besonders wichtig. Da haben wir heute klare Fortschritte gemacht. Die Set-Up-Verbesserung hat geholfen, dazu die wesentlich höhere Asphalttemperatur. Ausserdem war mehr Gummiabrieb auf der Strecke. Jetzt sieht es besser aus. Ich traue mir ein gutes Rennen zu. Aber wir müssen abwarten, wie sich das Wetter morgen entwickelt.»

Die TV-Zuseher wurden Zeugen, als Pedrosa in den letzten Minuten des Qualifyings wild fuchtelte, als ihn so manche starke Gegner als Zugpferd einspannen wollten. Er fuhr erbost an den Streckenrand und wartete, bis er freie Bahn hatte und keinen Kontrahenten im Schlepptau hatte.

Warum war Dani so verärgert? «Das sind doch miserable Manieren», wetterte der 27-jährige WM-Leader, der die letzten zwei Rennen in Jerez und Le Mans gewonnen hat. «Da gingt es ständig ein paar Fahrer, die nichts anderes im Sinn haben, als ihre Startposition zu verbessern. Also suchen sie sich schnelle Vorderleute. Aber wenn ich drei solche Gegner mitschleppe, fahren sie mir auf der Zielgeraden aus dem Windschatten vor und verdrängen mich aus der ersten Startreihe. Deshalb lasse ich das nicht zu. Und heute war ich besonders sauer, weil ich ganz am Schluss selber noch keinen guten Startplatz hatte, ich war Sechster oder Siebter und hatte nicht mehr Zeit, eine weitere Runde zu vertrödeln. Deshalb habe ich zwei Runden lang das Gas immer wieder zugedreht.»

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