Marc Márquez quälte sich auf Startplatz 6
Marc Márquez: Gezeichnet vom Highspeed-Sturz
Marc Márquez erzählte, er habe nach dem 338-km/h-Crash vom Freitag Samstagfrüh ein paar Runden gebraucht, um beim Überfahren der Kuppe am Ende der Zielgeraden wieder Vertrauen zu finden. «Beim ersten Mal habe ich vor der Kuppe das Gas etwas zugedreht. Und dann habe ich die Gegner ein bisschen beobachtet und gelernt, wie man diese heikle Stelle am besten meistert», schilderte der Repsol-Honda-Star, der erstmals ins zusätzliche Qualifying 1 musste und dann im Qualifying 2 immerhin den sechsten Startplatz sicherstellte.
«Das war ein ziemlich übler Crash, als ich dann vom Motorrad gesprungen bin, war ich immer noch mit 300 km/h unterwegs», schilderte Márquez. «Dass ich dann das Q1 fahren musste, war ideal für mich. Erstens hatte ich genug Reifen, weil es Freitagfrüh geregnet hat und ich im zweiten Training nach neun Runden gestürzt bin. So konnten wir das Q1 als zusätzliches Training nützen und das Set-up verbessern. Deshalb ist es in Q1 recht anständig gelaufen. Ich musste auch meinen Fahrstil für Mugello noch verbessern und adaptieren. Und ich musste mich auf die Suche nach der schnellsten Linie machen. Im zweiten Qualifying dachte ich, Valentino kennt sich hier am besten aus, also habe ich mich beim ihm angehängt.»
Márquez sagte, in den ersten Runden Samstagfrüh habe er im Bereich seiner Unfallstelle oft 0,2 oder 0,3 sec gegenüber Pedrosa verloren. «Aber ich habe mich schrittweise gesteigert. Es ist klar, dass ich heute wie gerädert war. Das Kinn schmerzt beträchtlich, dazu ist ein Knochenriss in der rechten Schulter gefunden worden, eigentlich tut mir jede Stelle des Körpers weh. Und dazu kommt, dass diese Piste technisch so anspruchsvoll ist. Ich war ein bisschen in der Zwickmühe, denn am Freitag war ich wohl zu aggressiv unterwegs, ich musste für Samstag einen Mittelweg finden.»
Das gelang dem Spanier nicht den ganzen Tag, denn im freien dritten Training am Morgen lieferte er den dritten Sturz an diesem Wochenende.
«Aber ich bin glimpflich davon gekommen, der Helm war arg beschädigt, aber mein Kopf hat nichts abgekriegt am Freitag. Ich kann mich an jede Sekunde erinnern.»
Trotzdem macht sich Márquez für das Rennen keine Hoffnungen auf einen Podestplatz. «Eine schnelle Runde, das ging heute. Die Renndistanz wird mühsam. Morgen heisst das Ziel ganz klar Punkte holen. Von einem Podestplatz will ich hier nicht mehr träumen.»