Honda und Yamaha: Starkes Interesse der Privatteams
Honda-Prodiction-Racer Ende Mai beim Test in Motegi
Honda bietet bekanntlich einen kompletten Production-Racer zum Kaufpreis von rund 1 Million Euro an, allerdings ohne Ziehkeilgetriebe und ohne pneumatische Ventile. Bremsen von Nissin, Federelemente von Showa.
Bei Yamaha siegt der Deal so aus: Leasingkosten für die YZR-M1-Triebwerke von 800.000 Euro für das Motorenpaket pro Fahrer und Saison. Dazu muss das jeweilige Team Rolling Chassis von FTR, Kalex oder Suter entwickeln und bauen lassen.
«Für Testfahrten noch in diesem Jahr ist es fast schon zu spät, wir haben noch keinen Auftrag und noch keine ausreichenden Information von Yamaha», betont Kalex-Designer Alex Baumgärtel.
Power-Electronics-Teambesitzer Jorge «Aspar» Martinez tendiert Richtung Honda, will sich aber auch die Ideen von Aprilia noch anhören. «Yamaha ist für mich keine sinnvoll Lösung, weil ich nicht weiss, wie viel das Chassis-Paket kostet und ob es schliesslich konkurrenzfähig ist», sagt Martinez.
MarcVDS-Teammanager Michael Bartholemy schwankt zwischen dem Honda-Production-Racer-Konzept und der Kalex-Yamaha-Variante – für Moto2-WM-Leader Scott Redding. «Wir brauchen noch zehn Tage Zeit für die Entscheidungsfindung erklärte der Belgier gestern gegenüber SPEEDWEEK.com. MarcVDS arbeitet schon in der Moto2 (Redding, Kallio) und Moto3 (Loi) mit Kalex eng und erfolgreich zusammen.
Was MarcVDS bei der Yamaha-Lösung reizvoll findet: Die Motoren sollen dem technischen Stand der Werksmotoren des Tech3-Teams ebenbürtig sein.
Auch das spanische Blusens-Avintia-Team (jetzt mit FTW-Kawa und den Piloten Barbera und Aoyama unterwegs) hat sich bei Honda bereits nach Production-Racern erkundigt. Das heisst: Wenn Blusens, Power Electronics und Marc VDS zu Honda wechseln, hat HRC bereits die geplanten Teams mit fünf Fahrern beisammen.
Bei Yamaha haben neben MarcVDS noch zwei weitere Teams angefragt, die Namen werden geheim gehalten. Unsere Vermutung: Es handelt sich um Cardion AB Motoracing (mit Fahrer Karel Abraham) und Paul Bird Motorsport (Fahrer: Yonny Hernandez und Michael Laverty). PBM hat nämlich schon für 2013 ein Eigenbau-Chassis für Laverty gebaut und könnte die gewonnenen Erkenntnisse für die Yamaha-YZR-M1-Motoren verwerten.