Stefan Bradl: «Ich muss mir Gedanken machen»
Stefan Bradl in Barcelona
Stefan Bradl suchte im dritten freien MotoGP-Training noch eine perfektere Lösung für sein Motorrad mit der kürzeren Schwinge. «Am Freitag haben wir im vierten und letzten Sektor noch zu viel Zeit am Kurveneingang verloren, weil die Maschine vorne zu instabil war», schilderte Stefan. «Dadurch war ich am Einlenkpunkt zu langsam.»
Das dritte Training wurde schliesslich unerwarteter Weise zu einer Zitterpartie für das LCR-Honda-Team, denn Bradl war zuerst Neunter und fiel acht Minuten vor Schluss an die zehnte Stelle zurück, aber vom Elftplatzierten Iannone trennten ihn immerhin 1,2 Sekunden.
Zur Erinnerung: Nur die zehn Besten aus den ersten drei freien Trainings qualifizieren sich für das Qualifying 2, in dem die besten zwölf Startplätze vergeben werden. Alle Fahrer, die von Platz 11 bis 24 klassiert sind, müssen ins 15-Minuten dauernd Qualifying 1, von dort steigen die besten zwei Fahrer ins Q2 auf. Die Ränge 13 bis 24 aus Q1 sind auch für die Startaufstellung massgeblich.
Doch fünf Minuten vor Schliss steigerte sich Stefan Bradl von 1:42,832 min auf 1:42,376 min, damit sprang er auf Position 7.
In seiner vorletzten Runde gelang Bradl im ersten Sektor Gesamtbestzeit, doch nachher stand ihm Randy de Puniet im Weg. Trotzdem reichte es noch für 1:42,259 min – er blieb auf Platz 7. Auf die sagenhafte Bestzeit von Marc Márquez fehlten nur 0,405 Sekunden.
Erstaunlich: Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso als Achter lag nur 0,492 sec hinter der Bestzeit.
«Mit dem Vorderreifen am Limit»
«Wir haben lange probiert, das Training mit den gebrauchten harten Reifen durchzufahren», schilderte der Bayer. «Deshalb waren wir lange auf Platz 9 und Platz 10 und sind nicht vorwärts gekommen. Aber wir haben gewusst, dass wir uns mit den weichen Reifen verbessern können. Dann haben wir noch einen Vergleich gemacht, weil beim kürzeren Motorrad am Freitag vorn zu viel Bewegung drin war, es hat zu viel gepumpt. Das war heute am Vormittag besser, unsere Modifikationen haben sich positiv ausgewirkt. Mit den weichen Reifen habe ein einen guten Rhythmus gefunden. Platz 7 ist jetzt okay. Aber ich habe meine besten Sektorzeiten nicht aneinanderreihen können. Und ich muss mir noch Gedanken machen, weil es sich so anfühlt, als wären wir mit dem Vorderreifen am Limit. Aber ich denke, es geht allen so. Ich bin nur vier Zehntel von der Spitze weg.»
«Als ich zwischendurch an zehnter Stelle war, hat es mir nicht gefallen. Aber ich habe gewusst, wir haben mit den weichen Reifen noch eine Chance», ergänzte Bradl. «Wenn die nicht funktioniert oder wenn man einen Fehler macht... Aber das ist ja grad das Spannende.»