Marc Márquez: «Natürlich möchte ich gewinnen»
Marc Márquez in Assen
Schwerer Sturz am Freitagvormittag bei halbnassen Bedingungen, linker kleiner Finger und dazu eine Zehe gebrochen – aber trotzdem stürmte Marc Márquez im Qualifying 2 auf den zweiten Platz – 0,357 Sekunden hinter Cal Crutchlow.
«Ich bin froh, dass ich nach diesem Crash überhaupt wieder fahren konnte», meinte der spanische Repsol-Honda-Pilot. «Vor dem vierten freien Training hatte ich gewisse Zweifel... Aber sobald sich die Muskeln erwärmt hatten und die Reifentemperaturen okay waren, ist es gut gelaufen. Es wird interessant sein, wie ich diese 26 Runden durchstehen kann. Denn wir haben Mühe mit dem Set-up. Durch das unzureichende Trockentraining haben wir noch keine korrekte Abstimmung gefunden. Und das Wetter könnte uns auch noch einen Streich spielen.»
Márquez hat zuletzt dreimal hintereinander in Assen gewonnen (einmal mit der 125er, zweimal mit der Moto2); peilt er jetzt den vierten Sieg in Folge an? Márquez: «Wir werden versuchen, hier zu gewinnen. Aber es wird schwierig, denn Cal, Valentino, Stefan und Dani, die sind alle sehr schnell. Es gibt viele Sieganwärter. Wenn ich auf das Podest komme, bin ich einverstanden.»
Aber der Texas-GP-Sieger will zuerst einmal abwarten, wie er sich am Samstag früh nach dem Aufwachen fühlt. «Ich weiss aus Erfahrung, dass der nächsten Morgen nach so einem Crash schlimm ist. Ich werde also ein bisschen früher aufstehen als üblich, meinen Körper in Schwung bringen und dann ein gutes Warm-up fahren. Ich denke, im Rennen werde ich die Schmerzen in meinen Körper ausblenden können.»
War dieser Sturz im halbnassen dritten freien Training nicht völlig unnötig? Márquez: «Klar, im nachhinein kann man so denken. Aber in Mugello haben wir bei solchen Verhältnissen auch trainiert. Meine Überlegung war: Wenn das Rennen bei solchen Bedingungen stattfindet, habe ich einen Vorteile, wenn ich jetzt richtig pushe. Also bin ich dieses Risiko eingegangen. Leider war das Ergebnis einen gewaltiger Crash...»