Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Stefan Bradl: Erstes Podest – und keine Sorgen mehr!

Von Günther Wiesinger
Am Sonntagvormittag wurden im Laguna-Seca-Paddock die Weichen gestellt: Stefan Bradl bleibt 2014 bei LCR-Honda. Doppelter Grund zum Jubeln.

Die beste Nachricht gleich mal vorne weg: Stefan Bradl, famoser Zweiter beim Laguna-Seca-GP, wird auch 2014 im LCR-Honda-Team fahren – und zwar mit erstklassiger Werksunterstützung durch die Honda Racing Corporation, auf einer Honda RC213V des neuesten Jahrgangs.

Fragen Sie mich nicht, woher ich das weiss. Ich darf es nicht verraten.

Das Rennen entwickelte sich zu einer fahrerischen Demonstration der Extraklasse der beiden Moto2-Weltmeister von 2011 (Bradl) und 2012 (Márquez).

Fast 20 Runden lag Stefan Bradl an der Spitze, dann überrumpelte ihn der Spanier und nahm ihm bis ins Ziel noch 2,298 Sekunden ab.

Papa Helmut Bradl sass in den letzten Runden in der LCR-Box und machte einen recht ruhigen Eindruck. «Drei Runden noch. Jetzt nur sitzen bleiben», seufzte er gut gelaunt. «32 Runden sind schon lang. Sogar zum Zuschauen ist das lang...»

«Die Saison hat ja nicht so glänzend begonnen... Du brauchst in diesem Sport immer ein paar Highlights. Dieser zweite Platz ist jetzt so eines» bemerkte er nach der Zieldurchfahrt, ehe er alle Mechaniker der Reihe nach abklatschte, PR-Dame Elisa umarmte, dann Teambesitzer Lucio Cecchinello. Dann stiefelte der stolze Papa zur Nachbarbox und beglückwünschte die HRC-Granden Nakamoto und Suppo zum Sieg von Márquez.

Die Honda-Bosse waren rundum happy: Stefan hatte erstmals alle vier Yamaha-Piloten hinter sich gelassen.

«Was Stefan an diesem Wochenende abgeliefert hat, ist der Wahnsinn», entfuhr es Helmut Bradl. «Fast makellos... Ich werde mir am Abend ein Bierchen genehmigen. Oder zwei.»

Erstes echtes deutsches Podest seit 1974

Auch die Statistik spricht Bände: Erster Deutscher auf der Pole-Position in der Königsklasse seit Beginn der WM vor 64 Jahren. Und erster Podestplatz eines Deutschen seit Dieter Braun 1974 in Spa-Francorchamps, wenn wir den Misano-GP 1989 ausser acht lassen, wo Michi Rudroff Dritter wurde – aber die Werksfahrer streikten dort mit Ausnahme von Sieger Franky Chili.

«Das ist ein grossartiges Resultat für uns», strahlte Stefan. «Wir haben das ganze Wochenende einen guten Job gemacht. Ich wusste, ich habe hier einen guten Speed fürs Rennen. Mir war auch bewusst, dass ich vom Start weg gleich schnell fahren kann. Also habe ich sofort gepusht, das ist mir tadellos gelungen. Ich wusste, Marc hat mich als gute Referenz, wenn er mir so lange hinterher fährt. Bei vollem Tank hatte ich etwas Probleme mit dem Vorderreifen. Aber danach war alles im grünen Bereich. Als mich Marc eingeholt hat, sah ich, dass er noch besseren Seitengrip hatte als ich. Ich habe mich nachher darauf konzentriert, Platz 2 und mein erstes Podest heimzubringen. Also habe ich den Abstand zu Valentino kontrolliert. Das hat gut geklappt.»

Erfreulicher Nebeneffekt dieser kostbaren 20 Punkte: Stefan Bradl verdrängte Dovizioso vom sechsten WM-Rang.

Das Schlusswort des US-GP-Zweiten: «Ich bin froh, dass der Papa mitgekommen ist und das hier live miterlebt hat.»

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