Dani Pedrosa fühlt sich für den Indy-GP wieder fit
Mike Leitner und Dani Pedrosa
Dani Pedrosa hat in diesem Jahr die MotoGP-Rennen in Jerez und Le Mans gewonnen und dann 23 Punkte Vorsprung auf Verfolger Jorge Lorenzo gehabt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Repsol-Honda-Star gemäss Crew-Chief Mike Leitner «in der besten Phase seiner Karriere». Denn der Spanier hatte acht der letzten zwölf Rennen gewonnen.
Inzwischen sind sieben WM-Läufen ohne einen Sieg von Pedrosa verstrichen.
Noch schlimmer: Pedrosa liegt in seiner achten Saison als Repsol-Honda-Werkspilot in der WM-Tabelle 16 Punkte hinter dem kaltschnäuzigen 20-jährigen MotoGP-Rookie Marc Márquez, der in neun Rennen acht Podestplätze und drei GP-Siege errungen hat.
«Ich habe mit Dani telefoniert. Er ist wieder weitgehend fit. Ob er 100-prozentig fit ist, können wir erst nach dem ersten Training in Indy abschätzen», sagt der Österreicher Mike Leitner, der in der 125er-WM selber zwei vierte GP-Ränge herausgefahren hat und seit zehn Jahren als Renningenieur für Pedrosa zuständig ist. «Das gebrochene Schlüsselbein ist verheilt. Aber Dani wird sicher noch ein bisschen aufpassen müssen. Aber nachdem er in Laguna Seca mit Platz 5 schon so eine starke Leistung abgeliefert hat, müsste er jetzt um einiges stärker sein. In Laguna ist er zeitweise die Zeiten der Spitze gefahren. Aber Dani konnte am Schluss nicht mehr zulegen. Für seinen Zustand war das ein tadelloses Rennen.»
Pedrosa-Manager Alberto Puig vermutete in Laguna Seca, der Titelanwärter seit in Amerika etwas «zu 80 Prozent» fit gewesen.
Pedrosa war im dritten freien Sachsenring-Training am 13. Juli schwer gestürzt. Erste Röntgenaufnahmen zeigten ein halb durchgebrochenes rechtes Schlüsselbein. Dani verzichtete aufs Qualifying, auf das Warm-up und auf die Rennteilnahme.
Nach der Rückkehr nach Barcelona entdeckten die Ärzte: Das Schlüsselbein war ganz durchgebrochen. Leitner: «Die Ärzte sagten, der Bruch sei in Deutschland vielleicht wegen der starken Schwellungen nicht zu sehen gewesen.»
Mike Leitner hält den US-GP in Indianapolis für ein Schlüsselrennen. «Dani hat dort im Vorjahr dominiert. Da sich der Schlüsselbeinbruch in Laguna an den drei Tagen nicht verschoben hat und Dani jetzt drei rennfreie Wochenenden hatte, wurde auf eine Operation verzichtet. So ein Eingriff kann ja immer zu neuen Schmerzen und Komplikationen führen. Ausserdem hatte die Heilung des Bruchs schon in Laguna begonnen. Dani konnte inzwischen richtig trainieren, er ist vom Kreislauf her wieder in Ordnung», weiss der Oberösterreicher.