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Marc Márquez: «Ich wollte auch in Silverstone siegen»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez

Marc Márquez

WM-Leader Marc Márquez fuhr auch in Silverstone ohne Rücksicht auf Verluste, und das drei Stunden nach der Schulterluxation.

«Ich glaube nicht, dass in der Kurve 8 wirklich Öl versprüht wurde», antwortete Marc Márquez auf die Frage, ob er im Warm-up von Silverstone am Sonntag womöglich auf einen Ölspur gestürzt sei. Immerhin wurden Ölflaggen geschwenkt. «Nein, mein Sturz hatte andere Ursachen. Dort ist eine Bodenwelle, ich hatte kalte Reifen, beim Bremsen ist das Vorderrad weggerutscht. Wir haben die Daten angeschaut, ich war nicht schneller als in der Runde zuvor. Auch Pirro und Crutchlow sind genau an dieser Stelle gestürzt. Es war einfach zu kalt. Und ich war zu schnell für diese Verhältnisse...»

Manche Experten wunderten sich in Silverstone, warum bei Márquez trotz des Alpinestars-Airbags eine Schulterluxation stattfand. Und Lorenzo und Pedrosa haben mit ihren Alpinestars-Lederanzügen in den letzten zwei Monaten auch drei Schlüsselbeinbrüche erlitten.

Ein Zufall?

«Alpinestars leistet gute Arbeit», nahm Lorenzo seinen Ausrüster in Schutz. «Sie machen oft von einem zum nächsten Rennen Verbesserungen. Ich hatte manchmal Schmerzen im Nacken, beim neuen Leder kommt das nicht mehr vor, deshalb kann ich am Ende des Rennens stärker fahren. Die Leder von Alpinestars sind sehr gut. Aber die Stürze in der MotoGP sind sehr schwer. Also müssen wir weitere Verbesserungen anstreben, um Verletzungen im Schulterbereich zu verhindern.»

«Für mich entstehen diese Verletzungen, weil wir extrem schnell fahren, weil wir extrem ans Limit gehen. Motorradfahren ist gefährlich. Man darf für diese Verletzungen nicht die Lederhersteller verantwortlich machen. Die angesprochenen Stürze von Jorge, Dani und mir sind bei hohem Speed und mit grosser Wucht passiert. Mein Crash in England war vielleicht ein bisschen anders. Aber man darf nicht dem Leder oder dem Airbag die Schuld geben. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Airbag oder nicht, es wird immer wieder zu Verletzungen kommen.»

Auch Dani Pedrosa nimmt Alpinestars in Schutz. «Sie entwickeln sehr moderne Airbag-Systeme und probieren pausenlos neue Materialien», weiss der Honda-Star. «Es werden immer wieder Spitzenfahrer für solche Tests benützt. Früher wurden meist die Füsse und Hände verletzt, jetzt mit den Viertaktern vermehrt die Schulter. Man darf auch nicht vergessen, dass die Airbags noch nicht lange im Einsatz sind. Sie müssen noch perfektioniert werden.»

Marc Márquez versicherte nach seinem zweiten Platz in Silverstone, dass sich trotz seines klaren WM-Vorsprungs (30 Punkte vor Pedrosa, 39 vor Lorenzo) an seiner Strategie vorläufig nichts ändern wird. «Klar, inzwischen denken wir ein bisschen an die WM. Aber es gibt noch 150 Punkte zu gewinnen. Eines Tages werde ich vielleicht mehr an die Punkte denken. In Silverstone war es noch zu früh für taktische Spielchen. Deshalb habe ich im Rennen genau so viel riskiert wie üblich. Ich werde immer pushen und auf Sieg fahren. Ich habe nicht ans Resultat gedacht. Ich wollte gewinnen, aber Silverstone ist eine Strecke, wo Yamaha und Jorge immer stark waren. Das Duell war unterhaltsam, es hat Spass gemacht, aber am Ende musste ich mit 20 Punkten zufrieden sein. Nach vier Siegen hintereinander musste ich dieses Ergebnis hinnehmen. Es ist wahr: Das waren 20 wichtige Punkte für die WM.»

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