Stefan Bradl (Rang 7): «Kein Grund zur Euphorie»
Stefan Bradl in Misano
Stefan Bradl erfüllte seine Erwartungen im Qualifying 2 nicht, denn er hatte einen Platz in der zweiten Startreihe angepeilt – und wurde Siebter.
Dass ihn Pol Espargaró (Platz 6) mit der CRT-Aprilia übertrumpfte, ist sicher kein Ruhmesblatt.
Aber die Spitze liegt dicht beisammen. Bradl fuhr nur 0,084 Sekunden langsamer als Cal Crutchlow, der sich Startplatz 5 sicherte.
WM-Leader Marc Márquez machte wieder einmal die ganze MotoGP-Welt sprachlos: Er knallte eine 1:32,915-min-Runde hin und verpasste dem Zweitplatzierten Jorge Lorenzo einen ordentlichen Denkzettel: 0,513 Sekunden Vorsprung.
«Platz 7 ist leicht am Ziel vorbei, ein Platz in den ersten zwei Reihen wäre schon wichtig gewesen», meinte Stefan Bradl. «Man kann von Schadensbegrenzung sprechen. Aber es liegt alles knapp beisammen. Dass Espargaró mit der CRT vor mir ist, ist ärgerlich, aber er ist unheimlich schnell. Sonst ist noch zu sagen, dass ich in meiner schnellsten Runde im letzten Sektor ein einklappendes Vorderrad gehabt habe. Das hat vielleicht ein Zehntel und den fünften Startplatz gekostet. Ich muss immer aufpassen, dass mir das Vorderrad nicht einklappt, aber dieses Problem haben viele andere auch. Bei jedem leichten Fehler besteht die Gefahr, dass man das Vorderrad aus der Kontrolle verliert. Ich habe mein Bestes gegeben, aber es hat nicht mehr sein sollen.»
Bradl: «Wir brauchen Punkte»
Kann Aleix Espargaró auch im Rennen ein Gegner sein? Bradl: «Er kann ein gutes Tempo gehen, er hat als CRT-Pilot auch einen weicheren Hinterreifen als wir. Wie lange er das Tempo durchsteht, ist die Frage. Ich fürchte, dass meine Rundenzeiten im Rennen sehr schnell steigen. Ich glaube nicht, dass ich dieses Tempo lang durchfahren kann. Bautista hat es im Quali auch nicht so gut hingekriegt.»
«Ich muss mir bis morgen einfallen lassen, wie wir das Rennen angehen. Ich will nicht unbedingt wieder Sechster oder Siebter werden. Anderseits brauchen wir Punkte», fasste Stefan zusammen. «Ankommen ist immer wichtig.»
Bradl war am Freitag gestürzt, Márquez und Pedrosa purzelten am Samstag. «Der krasse Unterschied zwischen Honda und Yamaha: Ausser Márquez fahren bei Honda alle den weichen Vorderreifen», schilderte der LCR-Honda-Pilot. «Die Yamaha-Piloten nehmen durch die Bank den weichen. Normal bin ich auch ein Typ, der sofort zum harten geht. Aber der funktioniert hier nicht, weil er noch weniger Informationen liefert und kein Gefühl dafür abgibt, was an der Reifenkante passiert.»
Bradls Wort zum Sonntag zum Abschluss: «Es ist nicht ganz beschissen. Anderseits besteht kein Grund für Euphorie.»