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Valentino Rossi: Lob für den neuen Bridgestone-Reifen

Von Oliver Feldtweg
Der neue harte Hinterreifen von Bridgestone fand beim Misano-Test viel Anklang. Nur Lorenzo ist skeptisch, Márquez und Pedrosa testeten ihn gar nicht.

«Das ist mein Hinterreifen.» Diesen begeisterten Kommentar von Superstar Valentino Rossi nahmen die Bridgestone-Techniker beim Montag-Test in Misano mit sichtbarer Erleichterung zur Kenntnis.

Auch andere Fahrer lobten die neue harte Hinterreifen-Mischung.

Während der Saison 2013 wurde in den Rennen fast immer die weiche Mischung für hinten verwendet, die harte Mischung wurde nie als sinnvolle Option betrachtet.

Die neue harte Hinterreifen-Generation wurde seit Mai vorbereitet; sie erreicht rascher ihre Betriebstemperatur, ohne dass dadurch die Performance oder Ausdauer beeinträchtigt wird.

Rossi, Crutchlow, Bradl, Hayden und Smith testeten den neuen Reifen und sind froh, künftig für die Rennen eine breitere Auswahl zu haben. Rossi gilt ohnedies als Fahrer, der im Vergleich zu seinen Gegnern meist die härteren Compounds bevorzugt.

Rossi: «Wir haben viel und lange Druck gemacht, um diesen harten Hinterreifen zu bekommen. Denn wir erhalten ohnedies nur elf Hinterreifen-Slicks pro Rennweekend. Und wenn der harte Hinterreifen nicht funktioniert, bleibt die Hälfte der zugeteilten Reifen unbenützt liegen. Für mich und meinen Fahrstil ist dieser harte Reifen sehr gut. Ich bin froh, wenn er gut funktioniert. Denn in meiner ganzen Karriere habe ich immer die harten Reifen benützt. Mit den weichen leide ich mehr als die andern. Es ist positiv, dass Bridgestone endlich reagiert und einen klaren Schritt nach vorne gemacht hat. Ich hoffe, wir können diese Hinterreifen so bald als möglich bei den Rennen verwenden.»

Doch Bridgestone wird die Reifen kaum bis Sepang (13. Oktober) liefern können. Eventuell müssen sich die Teams sogar bis Valencia (10. November) gedulden.

«Der neue Bridgestone-Hinterreifen macht einen sehr guten Eindruck», beteuerte Nicky Hayden. «Es wäre für einige der nächsten Strecken sicher vorteilhaft. Bisher gab es viele Rennen, wo der bishertige harte Reifen nicht brauchbar war. Der neue Reifen ist stabiler, der Seitengrip ist zwar etwas schlechter. In Misano hatte der weiche Reifen genug Lebensdauer. Künftig können wir den weichen Hinterreifen in der Früh verwenden, wenn es kühler ist, den härteren am Nachmittag und eventuell im Rennen. Ich bin mit dem harten Hinterreifen 1:34er-Zeiten gefahren. Fast so schnell wie mit dem weichen.»

Cal Crutchlow fuhr am Montag die viertbeste Zeit. Auch ihm gefiel die härtere neue Option. «Ich bin mit dem neuen Reifen 28 Runden gefahren, ganz am Schluss ist mir damit meine Tagesbestzeit gelungen. Sehr erfreulich. In diesem Jahr haben wir den harten Hinterreifen fast nie gebrauchen können. Das war schade und ärgerlich.»

Tech3-Yamaha-Teamkollege Bradley Smith (22) stimmte zu. «Ich muss mich bei der Safety Commission und bei Bridgestone bedanken», sagte er. «Sie haben gemeinsam eine gute Lösung gefunden. Das ist ein guter Schritt für die Zukunft. Ich bin von der Performance des Reifens sehr beeindruckt.»

Das Honda-Duo Marc Márquez und Dani Pedrosa war mit der Erprobung des 2014-Protoytyps und einer neuen Öhlins-Gabel so beschäftigt, dass es keine Zeit für Reifentests hatte.

Und Weltmeister Jorge Lorenzo war als einer der wenigen Fahrer nicht sonderlich begeistert. «Ich habe gehört, dass einige Fahrer diesen neuen harten Reifen probiert haben und ihn für besser halten. Für mich ist er schlechter als der bisherige. Er war zwar ein bisschen besser als der bisherige harte Hinterreifen. Wenn der weiche Reifen künftig zum Körnen neigt, können wir diese Mischung probieren. Der wir dann über die Renndistanz vielleicht kein Graining haben.»

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