Stefan Bradl nach Crash: «Es war mein Fehler, aber...
Stefan Bradl: Mit Gipsfuss in der LCR-Box
Um 15.25 Uhr Ortszeit wurde Stefan Bradl mit Gips am rechten Unterschenkel von LCR-Teamkoordinator Oscar Haro in die Box zurückgebracht. Oscar kutschierte den Versehrten fast bis zum üblichen Sitz des MotoGP-Piloten, die letzten drei Schritte humpelte Stefan auf dem gesunden linken Fuss.
Dann nahm er Platz, lagerte das rechte Bein hoch, Mechaniker Javi brachte wenige Sekunden später eine weiche Decke als Unterlage für den Gipsfuss.
Elisa Pavan, die gute Fee des LCR-Honda-Teams, klärte inzwischen die Flugverbindungen von Kuala Lumpur nach Barcelona für die kommende Nacht ab. Der Flug dauert zwölf Stunden, sechs gewinnt man durch die Zeitverschiebung zurück.
«2006 ist mein Schien- und Wadenbeinbruch hier am Sonntag passiert. Ich bin am selben Abend zurückgeflogen, am Dienstag bin ich operiert worden. Der Flug war damals kein Honiglecken, denn es handelte sich um offene Brüche», erinnerte sich Stefan. «Heute ist es halb so schlimm. Ich muss nur den Fuss hochlagern. Die Schmerzen sind momentan erträglich.»
Dann erläuterte Stefan den Hergang des Sturzes in Kurve 1, der langsamsten Stelle der Strecke. «Ich habe gebremst, das Vorderrad ist weggerutscht, das war mein Fehler. Aber wenn der blöde Grasteppich nicht gewesen wäre, an dem ich mit dem Fuss hängengeblieben bin, wäre alles harmlos verlaufen.»
Das Team wollte wissen, ob ein Comeback in Australien (20. Oktober) machbar sei. Und wie wäre es mit einer Operation in Kuala Lumpur, um einen Tag Zeit zu gewinnen? Stefan Bradl winkte ab. «Ich will einen Arzt, den ich kenne. Dr. Mir hat mich in Barcelona schon im November am rechten Unterarm operiert. Er ist ein ausgewiesener Experte bei solchen Verletzungen.»
Ist eine Teilnahme am Australien-GP ausgeschlossen? Bradl: «Unmöglich ist gar nichts. Aber ein Comeback in Motegi in zwei Wochen ist realistischer. Das haben auch die Ärzte im Streckenspital gesagt.»