Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Valentino Rossi (2.): «Ich bin ziemlich alt»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi im Sepang-Quali

Valentino Rossi im Sepang-Quali

Mit Platz 2 gelang Yamaha-Star Valentino Rossi das beste Trainingsergebnis in diesem Jahr. «Aber das Rennen wird ungeheuer anstrengend», ahnt er.

Startplatz 2, das beste Qualifying-Ergebnis seit der Rückkehr zu Yamaha – Valentino Rossi (neun Podestplätze bei 13 GP-Auftritten in Sepang) ist auf seiner Lieblingspiste wieder über sich hinaus gewachsen. Aber zum überragenden Marc Márquez fehlten ihm 0,325 Sekunden.

Rossi stand wenige Augenblicke vor Schluss des Trainings noch an erster Position. Cal Crutchlow konnte ihn nicht abfangen – er scheiterte um 0,023 Sekunden. Doch Márquez vermieste für den Yamaha-Star die mögliche Pole-Position-Party.

«Ich sah im Fernsehen, wie Jorge im Nassen fürchterlich gerutscht ist. Aber mein Rutscher nachher war noch viel schlimmer. Denn ich habe wirklich nicht erwartet, dass es auf dem anderen Streckenteil so nass und rutschig sein würde. Bei Start/Ziel hat es ganz leicht getröpfelt. Aber das war kaum der Rede wert. Vor meiner Out-Lap bin ich vor der Kurve 5 gewarnt worden. In der Box sagte man mir, ich solle dort aufpassen. Aber in Turn 5 war alles okay. Erst als ich zu Turn 6 kam, war es wahnsinnig rutschig. Mein Bike ist wild ausgebrochen. Es war aber clever genug, mich nicht abzuwerfen. Irgendwie hat sich das Motorrad wieder gefangen; mit Fahrkunst hatte das wenig zu tun», lachte Rossi. «Ich hatte einfach Glück.»

«Ich denke, ich habe fürs Rennen viel Potenzial. Ich bin mit der Arbeit, die wir am Samstag erledigt haben, sehr zufrieden. Wir haben das Motorrad gegenüber Freitag stark verbessert. Mein Rennspeed lässt nicht viel zu wünschen übrig. Im vierten freien Training war ich mit gebrauchten Reifen flott unterwegs. Da konnte ich mir ausmalen, dass ich mit neuen Reifen im Quali richtig schnell sein würde. Ich habe es probiert... Die Verhältnisse waren sehr schwierig. Aber wir haben es endlich mal geschafft, diese 15 Minuten im Quali perfekt zu nützen. Damit bin ich happy. Mein bestes Quali in dieser Saison, nicht weit von der Pole-Position. Bisher ist das ein sehr gutes Weekend.»

«Als ich nach meiner letzten Runde den Zielstrich überquert habe, hat P1 für mich aufgeleuchtet», ergänzte Rossi. «Aber ich wusste, ich muss warten, denn Cal und Marc waren noch unterwegs. Als Cal als Zweiter durchs Ziel preschte, konnte ich zum ersten Mal aufatmen. Aber ich musste noch auf die Zeit von Marc warten. Der hat mich dann abgefangen.»

Er hoffe jetzt auf ein trockenes Rennen, liess Rossi durchblicken. «Aber hier lässt sich das Wetter nicht voraussagen», ist er sich bewusst. «Doch ich hoffe, wir sind für alle Witterungsbedingungen gerüstet. Ich will ein gutes Rennen zeigen und weit vorne ankommen. Aber das Rennen über 20 Runden wird hart. Dieses Rennen ist das anstrengendste im ganzen Jahr. Ausserdem bin ich ziemlich alt», fügte Valentino grinsend dazu. «Ich leide mehr als vor vier, fünf Jahren. Aber vielleicht ist es im Rennen sogar leichter als im Training. Denn da fliesst mehr Adrenalin. Man ist konzentrierter. Trotzdem: Diese 20 Runden werden sehr lang. Man muss versuchen, mit dem Motorrad sehr schnell zu fahren, aber trotzdem mit der Energie hauszuhalten. Denn ohne Kraft in der Schlussphase wird es schwierig...»

Rossi hatte Lorenzo in Assen im Quali besiegt, weil der Weltmeister gar nicht mitfuhr. Auch in Sachsen fehlte der Teamkollege im Quali. Im Laguna-Seca-Quali fuhr Rossi auf Platz 4, Lorenzo auf Platz 6 – er war nach zwei Schlüsselbeinbrüchen angeschlagen. Diesmal war Rossi erstmals 2013 bei identischen Voraussetzungen der Bessere!

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