Pol Espargaró: Ohne Training kein Dirt-Track-Rennen!
Tech3-Yamaha-Pilot Pol Espargaró beim November-Test in Valencia
Der Spanier Pol Espargaró gewann 2013 die Moto2-WM im Team Tuenti HP 40 von Sito Pons auf einer Kalex. In der kommenden Saison fährt er die MotoGP-WM bei Tech3-Yamaha. Er zierte wochenlang gemeinsam mit den Weltmeister-Kollegen Viñales und Márquez die Plakate für den Superprestigio-Dirt-Track-Event in Barcelona, marschierte aber gestern nur als Zuschauer durchs Gelände.
Pol, du bis als Lockvogel für die Zuschauer verwendet worden. Und jetzt warst du nicht dabei. Warum?
Du weisst, in 14 Tagen fliege ich zum ersten Sepang-Test nach Malaysia. Dort werde ich erstmals mein 2014-MotoGP-Bike testen.
So ein Dirt-Track-Rennen ist zwar nicht besonders gefährlich. Aber ich habe mir trotzdem Sorgen gemacht. Denn ich brauche in der MotoGP-Klasse jede einzelne Trainingsrunde.
Hätte ich mich hier in Barcelona verletzt, hätte ich womöglich den ersten Drei-Tage-Test in Malaysia versäumt. Der ist aber extrem wichtig für mich.
Ausserdem bin ich vor wenigen Tagen bei einer Mountainbike-Abfahrt gestürzt. Ich habe seither leichte Rückenschmerzen. Das ist zwar nicht tragisch. Aber bei einem weiteren Crash könnte es ein grösseres Problem werden.
Deshalb habe ich lieber den Event als Zuschauer genossen und meinen Bruder unterstützt.
Du hast nicht viel Dirt-Track-Erfahrung?
Als ich ungefähr elf oder zwölf Jahre alt war, bin ich viel Dirt-Track gefahren. In den letzten fünf, sechs Jahren habe ich darauf verzichtet. Ich habe nicht trainiert. Ich möchte nächstes Jahr beim Superprestigio mitfahren. Aber da will ich mich ernsthaft vorbereiten.
Als Weltmeister hast du wohl einen sehr anstrengenden Winter mit vielen Feierlichkeiten hinter dir?
Ja, das hat auch eine Rolle gespielt. Ich musste sehr viele Events besuchen und Interviews geben; ich hatte keine Zeit für das Dirt-Track-Training.
Musst du für die MotoGP-Karriere anders trainieren? Welche Muskeln werden zusätzlich beansprucht?
In Valencia habe ich nach zwei Testtagen vor allem die Nackenmuskeln stark gespürt. Am ersten Tag eigentlich nicht, denn da sind wir nur wenige Runden gefahren. Aber nach zwei Tagen war mein Nacken müde, richtig überbeansprucht. Am dritten Tag hatte ich arge Nackenschmerzen.
Deshalb habe ich ein spezielles Training für den Nacken gemacht.