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Loris Capirossi: «Rossi kann Teil der Spitze sein!»

Von Sharleena Wirsing
GP-Urgestein Loris Capirossi eröffnete vor den ersten Testfahrten in Sepang einen Einblick in seine Prognosen für die MotoGP-Saison 2014. «Márquez ist der Favorit», weiß der Italiener.

Der 40-jährige Italiener ist seit seinem Rücktritt vom aktiven Rennsport am Ende der Saison 2011 noch immer stark mit der MotoGP-WM verflochten. Capirossi sprach vor dem ersten MotoGP-Test 2014, der von 4. bis 6. Februar in Sepang stattfindet, über seine Erwartungen an die Saison 2014. Wer sind seine Favoriten?

Loris, was dürfen wir vom ersten offiziellen Test des Jahres erwarten? Wird es einfach nur ein Test oder werden wir ein paar echte Rückschlüsse ziehen können?

Zunächst müssen die Fahrer den Winterrost abschütteln und dann werden wir sehen, wie es mit den neuen Motorrädern läuft. Der Test wird uns helfen zu verstehen, was dieses Jahr bringen wird. Es wird besonders interessant sein, wie die Honda RCV1000R im Vergleich zur FTR-Yamaha dastehen wird. Die Fahrer werden sich nächste Woche wieder auf das Fahren einstellen. Doch erst der zweite Sepang-Test Ende Februar wird der wirklich wichtige sein.

Honda und Yamaha waren letztes Jahr die dominierenden Kräfte. Was denkst du muss bei Ducati passieren, damit sie den Weg zurück an die Spitze finden?

Derzeit überarbeiten sie ihr komplettes Programm. Leider war das Motorrad letztes Jahr nicht konkurrenzfähig, aber jetzt haben sie die Möglichkeit, zur Dorna-ECU Software zu wechseln. Wenn sie also in die Open-Klasse wechseln, dann könnten sie mehr Motoren als Honda und Yamaha und vier Liter mehr Sprit nutzen. Das wäre ein klarer Vorteil und sie könnten damit näher an die Spitze herankommen. Aas immer sie auch tun werden, es wird wohl noch ein Jahr des Probierens werden.

Bei den italienischen Moto3-Fans wird das Team Sky-VR46 in den Mittelpunkt des Interesses rücken, das mit zwei jungen Talente an den Start geht: Romano Fenati und Francesco Bagnaia. Geführt wird das Team von Vittoriano Guareschi. Können sie ab dem ersten Rennen an vorn dabei sein?

Sie können und sollten, es besteht kein Zweifel. Es ist ein exzellentes Team, die Fahrer sind sehr konkurrenzfähig und ich hoffe wirklich, dass sie vom allerersten Rennen an vorn mitmischen.

In der Moto2-Klasse wird es derweil nicht mehr um Pol Espargaró und Scott Redding gehen, denn beide sind in die MotoGP-Klasse aufgestiegen. Dafür kommt Moto3-Weltmeister Maverick Viñales und trifft dort auf spanische Landsmänner wie Tito Rabat und Luis Salom. Werden sie das Titelrennen bestimmen?

Die Moto2 war schon immer eine sehr ausgeglichene Klasse und ich denke, dass das 2014 so weitergehen wird. Letztes Jahr hat Espargaró ganz knapp vor Redding gewonnen und der Titel wurde erst spät Rennen vergeben. Die Motorräder sind alle sehr ähnlich, darum wird es wieder eine spannende Klasse sein, die man aufmerksam verfolgen sollte.

Wie sind deine Vorhersagen bei der Königsklasse? Noch ein Titel für Márquez? Holt sich Lorenzo den Titel zurück? Können Pedrosa oder Rossi vielleicht ein Wort mitreden?

Márquez ist der Favorit, um wieder Weltmeister zu werden. Aber Lorenzo wird sehr nahe dran sein. Es werden genau diese beiden sein, die um die Meisterschaft kämpfen. Pedrosa könnte sich da auch einmischen, keine Frage. Es könnte gut und gerne zwischen diesen drei ausgehen. Gleichzeitig wird Valentino sie das ganze Jahr beobachten, jetzt, wo er wieder ein Jahr Erfahrung auf der Yamaha hat. Er könnte auch Teil der Spitzengruppe werden.

Wie wird es zwischen den Werks-Motorrädern und den Open-Klasse-Bikes ausgehen? Werden die Open-Bikes näher an den Werksmaschinen dran sein, als das letztes Jahr bei den CR-Maschinen der Fall war?

Natürlich werden sie das. Wir waren in der Lage quasi ad hoc eine Regeländerung durchzusetzen, die ihnen mehr Sprit und einen weicheren Hinterreifen erlaubt. Wir werden diese Motorräder im Qualifying viel näher dran sehen, vielleicht sogar vor den Werksmaschinen. In den Rennen wird das dann schon etwas schwieriger, aber wir werden sehen, wie es ausgeht.

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