MotoGP-Testverbote: Klare Vorteile für Open-Teams
Bridgestone-MotoGP-Reifen: Jeder Stammfahrer bekommt 120 Testreifen pro Jahr
Ducati Corse und Forward-Yamaha in den Open Class, dadurch werden die Kräfteverhältnisse in der MotoGP-WM 2014 gehörig verfälscht.
Denn die Open Class wurde nie im Hinblick auf die Prototypen geschaffen.
Inzwischen ist den gegnerischen Teams auch bewusst geworden, dass die Open-Fahrer auch durch die geringen Testeinschränkungen gravierende Vorteile haben, nicht nur wegen der 24 Liter Sprit, der zwölf Motoren, der nicht eingefrorenen Motorenentwicklung und er weicheren Hinterreifen.
Denn für 2014 gelten neue Testvorschriften für die Open-Bikes und die Prototypen, von denen es nur noch acht geben wird: 2 Repsol-Honda, 1 Gresini-Honda (Bautista), 1 LCR-Honda, 2 MoviStar-Yamaha und 2 Tech3-Yamaha.
In der MotoGP-WM 2014 dürfen alle Stammfahrer (momentan 23) einen Drei-Tage-Test im November nach dem WM-Finale bestreiten, dazu drei Drei-Tage-Tests (organisiert von Dorna/IRAT) im folgenden Jahr vor dem Saisonauftakt. Weiters dürfen alle permanenten Fahrer an maximal drei «Post race tests» teilnehmen, die jeweils am Montag nach einem Europa-GP stattfinden. Einzelne zusätzliche Aktivitäten wie der letztjährige Argentinien-Test können von der Race Direction bewilligt werden.
Und jetzt kommt’s: Alle MotoGP-Fahrer, die 2014 die Einheits-ECU verwenden, können zwischen 1. Februar und 30. November jederzeit und überall testen, wenn ihr Testreifenkontingent dadurch nicht überstrapaziert wird. Allerdings: In den letzten 14 Tagen vor einem WM-Lauf ist ein Test auf dieser GP-Strecke untersagt.
Die echten Werksfahrer (2014 sind das nur Repsol-Honda und MoviStar-Honda) können auf einer vorher festgelegten Piste maximal fünf Testtage beanspruchen, unter Berücksichtigung der Testreifen-Allocation. Sie besteht aus insgesamt 120 Reifen pro Fahrer und Saison. Auch auf diesen Pisten darf in den letzten 14 Tagen vor einem Grand Prix nicht mehr gefahren werden.
Ein Verbot bleibt unverändert: Zwischen 1. Dezember und 31. Januar darf von den MotoGP-Stammpiloten nicht getestet werden.
Das heisst bei Ducati: Neben den Testfahrern Pirro und Battaini, die immer und überall testen können, dürfen 2014 auch die Werksfahrer Dovizioso, Crutchlow und Iannone überall fahren, solange sie mit den 120 Reifen das Auslangen finden.
Auch die Testannehmlichkeiten der Open-Class wurden eigentlich nicht für das Ducati-Werk und Forward-Yamaha geschaffen, sondern für die Saison 2012, als die kleinen Engineering-Companys wie Suter und FTR die Claiming-Rule-Bikes wie Suter-BMW, FTR-Kawasaki und FTR-Honda bauen und für die Entwicklung zusätzliche Testtage während der Saison beanspruchten...
Und nach der Saison 2013 wurden die Testverbote – wohl versehentlich – nicht verändert.