Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl (7.): «Wir sind alle Nasenbohrer»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der LCR-Honda

Stefan Bradl auf der LCR-Honda

Marc Márquez schüttelte im zweiten Training in Texas alle Verfolger um 1,005 Sekunden ab. Stefan Bradl fuhr auf Platz 7, er liegt 1,380 sec hinter dem Champion.

Stefan Bradl begann das zweite freie Training auf dem Circuit of the Americas (COTA) an zweiter Position, dann war er zehn Minuten vor Schluss noch Dritter hinter Márquez und Pedrosa, ehe ihn zuerst Andrea Dovizioso und Valentino Rossi übertrumpften und dann auch noch Andrea Iannone und Aleix Espargaró.

Wieder klassierten sich zwei Ducati und Aleix Espargaró (Forward-Yamaha) mit den weichen Hinterreifen der Open-Teams vor Bradl. Und hinter ihm lauern mit Lorenzo, Crutchlow, Smith, Bautista und Pol Espargaró auch keine ausgesprochenen Anfänger.

Marc Márquez war wieder eine Klasse für sich: Er fuhr mit 2:03,490 min um 1,3 sec schneller als am Vormittag, liess Dovizioso um 1,005 sec hinter sich und fährt in Texas weiter in seiner eigenen Liga.
Er liegt bereits unter seinem Rundenrekord von 2013. Zu seiner Pole-Zeit vom Vorjahr fehlen im noch 0,469 sec.

Stefan, ist das zweite Training so verlaufen, wie du es erwartet hast? Du warst am Anfang Zweiter, dann Dritter...

... nachher sind wir wie immer zurückgefallen. (Er lacht). Nein, im Ernst, es ist jetzt eigentlich besser gelaufen. Ich habe zwar keine ideale Runde zusammengebracht, aber es war deutlich besser als am Vormittag, weil wir am Fahrwerk einiges umgestellt haben. So haben wir mehr Agilität ins Motorrad gebracht.
Als ich mich deutlich verbessert habe, war ich auf dem harten Hinterreifen unterwegs. Nachher bin ich zum weichen gegangen. Mit dem hat mir die Extra-Verbesserung gefehlt, denn ich habe ein paar Fehler eingebaut. Ausserdem habe ich Verkehr gehabt. Deshalb bin ich jetzt nicht zu stark beunruhigt. Wenn ich alle Sektorbestzeiten aneinander reihen hätte können, wäre ich auf Platz 4 gelandet. Von da her sind wir nicht weit weg von Pedrosa und Co.

Hinter dir lauern mit Lorenzo, Crutchlow, Smith, Bautista und Pol Espargaró starke Gegner. Du musst aber unter den ersten zehn sein nach dem dritten freien Training, um dir das Qualifying 1 zu ersparen, das nur Reifen kostet. Klappt das?

Es ist nicht so knapp wie in Katar, aber man muss ein Auge darauf haben. Man weiss nicht, ob Samstagfrüh bessere Zeiten möglich sind als jetzt. Crutchlow hat extra-weiche Reifen, auf Bautista muss man auch aufpassen. Ich glaube nicht, dass wir akut in Gefahr sind. Aber wir machen jetzt noch einmal ein Debriefing und überlegen, wie wir dieser Gefahr aus dem Weg gehen.

Márquez ist 1 sec schneller als die Verfolger. Wie geht so etwas?

Frag mich was anderes...
Ich habe keine Ahnung. Es ist Wahnsinn! Eine Sekunde vor dem Zweiten! Das ist eine Hausnummer. Wir sind eigentlich alle Nasenbohrer.

Zehn Minuten vor Schluss lagen im FP2 noch drei Honda vorne. Deutet das auf eine Honda-Dominanz hin fürs Rennen?

Hm, Rossi ist als bester Yamaha-Fahrer auf Platz 5. Ich glaube, schon, ja. Wie gut die Ducati über die Renndistanz sind, wissen wir nicht. Die extra-weichen Reifen helfen ihnen im Training sicher. Aber es sieht so aus, als würde Honda in den harten Bremszonen noch etwas Vorteile haben.
Aber Rossi hat sich im Vergleich zum Vorjahr extrem verbessert.

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