Gresini-Team: WM-Premiere vor 18 Jahren!
Am Renntag des Grand Prix of the Americas am 13. April beginnt für das Team von Fausto Gresini das 18. Jahr in der Königsklasse der Motorrad-WM. 1997 debütierte das Team beim Malaysia-GP auf der Strecke von Shah Alam. Der Brasilianer Alex Barros trat mit einer privaten Honda NSR 500 V-Twin für Gresini an. Damals belegte Barros trotz Getriebeproblemen Rang 11 und leitete so die Gesichte des Gresini-Teams ein.
Das Team erlebte viele Erfolge, doch auch zwei schreckliche Schicksalsschläge: 2003 verstarb der hoffnungsvolle MotoGP-Pilot Daijiro Kato, nachdem er beim Grand Prix in Suzuka in der dritten Runde stürzte und noch einige Tage im Krankenhaus um sein Leben kämpfte. 2011 verunglückte Publikumsliebling Marco Simoncelli beim Sepang-GP. In der zweiten Runde rutschte Simoncelli in Kurve 11 das Vorderrad weg. Er schlitterte auf die Ideallinie und wurde von Colin Edwards und Valentino Rossi überrollt.
In dieser Saison gehen für den 53-jährigen Fausto Gresini Alvaró Bautista mit einer Werks-Honda und Scott Redding mit der Open-Honda an den Start. «Es ist eine schöne und sehr lange Geschichte. Das ist unser 18. Jahr in der Weltmeisterschaft und die Erinnerungen an das erste Rennen sind sehr schön. Die Honda NSF 500 war sicher nicht so konkurrenzfähig wie die Werksmaschinen, aber wir hatten einen großartigen Fahrer und viel Hunger auf Erfolg. Es war schön, dass wir bereits im ersten Rennen so konkurrenzfähig waren, dass Barros Chancen auf das Podium hatte, bis er Probleme mit dem Getriebe bekam. Ich hoffe, dass uns die aktuellen Piloten am Sonntag ein schönes Geschenk zu diesem Meilenstein liefern», freut sich Fausto Gresini auf das Jubiläum.
1997: Von Anfang an konkurrenzfähig!
Alex Barros, der das nächste Rennwochenende in Argentinien besuchen wird, erinnert sich genau an sein Debüt mit Gresini: «Ich habe an das Rennen und die gesamte Saison 1997 sehr gute Erinnerungen. Obwohl das Team in nur zwei Monaten zusammengestellt wurde, waren wir von Anfang an konkurrenzfähig. Wir haben gleich gezeigt, dass wir Chancen auf Podestplätze haben. Ich lag auf Position 5, als ich ein Problem mit dem Getriebe feststellte. Trotzdem war es ein großartiger Einstand. In den folgenden Rennen haben wir gezeigt, dass wir schnell sind. Wir waren oft nah an den Podestplätzen dran und schafften in Donington dann einen fantastischen dritten Platz.»
Barros weiß, dass die Kunden-Honda große Nachteile im Vergleich zur Werksmaschine hatte. «Das ist alles noch wertvoller, wenn man bedenkt, dass es eine Privatmaschine war. Die NSR mit V-Twin hatte im Gegensatz zu den Vierzylinder-Maschinen natürlich einen Speed-Nachteil. Sie wog aber etwa zehn Kilo weniger und war dadurch agiler. Es war jedoch schwierig, die Maschine am Limit zu bewegen», blickt Barros zurück.
«Um den fehlenden Speed zu kompensieren, haben wir uns immer um sehr hohen Kurvenspeed bemüht. Doch auch in Mugello, wo Motorkraft entscheidend ist, konnten wir uns beweisen. Ich fuhr dort auf Rang 6. Die Saison 1997 war großartig. Wir waren mit den besten der Welt unterwegs, obwohl es unsere Debüt-Saison war», schwärmt der Brasilianer heute.