Max Verstappen: «Marc Marquez ist der Beste»

Stefan Bradl auf Platz 2: «Guten Job gemacht»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Kühne Drifts in Texas

Stefan Bradl: Kühne Drifts in Texas

Stefan Bradl schaffte nach zwei siebten Plätzen am Freitag am Samstagfrüh in Texas eine klare Steigerung. Er liess sich nur von Überflieger Marc Márquez besiegen.

Stefan Bradl fühlte sich im dritten freien Training teilweise wie auf dem Schleudersitz Richtung Qualifying 1, denn nach 15 von 45 Minuten hielt er sich nur an zehnter Position, hinter ihm lauerten Smith und Bautista.

Aber der LCR-Honda-Pilot steigerte sich mächtig, lag acht Minuten vor dem Ende mit 2:04,124 min an dritter Position hinter Márquez und Pedrosa und verbesserte sich drei Minuten später auf 2:03,791 min – das war Platz 2.

Und damit war der direkte Einzug ins Q2 gesichert, in dem die Top-Ten der ersten drei freien Trainings und die zwei Schnellsten aus dem Q1 um die zwölf besten Startplätze streiten.

Bradl fuhr im dritten freien Training bereits 0,321 sec schneller als im Qualifying 2013, in dem er sich den fünften Startplatz sicherte.
Den Rückstand auf Márquez, der am Freitag noch 1,380 sec betrug, hat der Bayer fast um die Hälfte reduziert – auf 0,785 sec.

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello wirkte zufrieden. «Jetzt müssen wir schauen, dass auch die Pace für das Rennen passt», stellte er fest. «Ich weiss, dass Stefan ein schneller und kampfstarker Bursche ist. Aber wie wird es im Rennen ausschauen, wenn er gegen Dani Pedrosa und Valentino Rossi ums Podest kämpfen muss? Das macht mir noch etwas Sorgen. Lass uns weiterarbeiten... Es sieht gut aus.»

Auch Crew-Chief Beefy Bourguignon sah zufrieden aus, als er sich nach dem Debriefing am hinteren Ende der Box einen Espresso aus der Kaffeemaschine brühte. «Es liegt am Fahrer», schmunzelte er.

Sogar Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo schaute in der LCR-Honda-Box vorbei – und sprach seine Anerkennung aus.

Stefan, das war ja mal eine ordentliche Verbesserung nach den zwei siebten Plätzen vom Freitag. Du bist 1,079 sec schneller gefahren als gestern. Wie kam diese Performance zustande? Hast du es krachen lassen?

Nein.

Am Anfang warst du aber nur Zehnter...

... da hast du gedacht, ich werde wieder zurückfallen?
Nein, die Bedingungen waren heute gar nicht so schlecht.
Wir haben die weichen Hinterreifen auf die Distanz ausprobiert, da hat sich gezeigt, dass sie ganz gut funktionieren. Der Wetterbericht sagt für Sonntag Bewölkung voraus. Deshalb sind wir heute in die weichere Richtung gegangen. Das war über die Distanz gar nicht so schlecht. Dann haben wir einen neuen weichen Hinterreifen benützt, auch er hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Das passt schon. Wir haben heute ein bisschen mehr aus den Reifen rausholen können.

Den Rückstand auf Spitzenreiter Marc Márquez hast du fast halbiert?

Ja, wir kommen der ganzen Geschichte näher. Aber ich glaube, dass er in der Lage ist, immer noch mal einen draufzulegen...

Du nimmer?

(Er lacht). Doch, ich werde fürs Qualifying schon noch was rausholen müssen. Im vierten freien Training werden wir die harten und weichen Reifen noch einmal vergleichen. Aber es hat sich gezeigt, dass die Tendenz eher zum weichen Reifen geht fürs Rennen, wobei aber auch der harte funktioniert. Wir können mit den Reifen happy sein.

Du bist 0,3 sec schneller gefahren als im Qualifying 2013?

Ja, aber die Strecke hat sich auch verbessert. Márquez ist jetzt auch schon an seiner Pole-Zeit vom Vorjahr dran.
Wir sind jetzt alle ein Jahr älter und haben mehr Erfahrung auf dieser Strecke. Jetzt geht’s dahin.

Der Aufstieg ins Q2 ist schon mal eine grosse Erleichterung, oder? Im Vergleich dazu ist das Qualifying 2 heute gar nicht mehr so extrem wichtig? In Katar bist du in der ersten Runde von Startplatz 7 in Führung gegangen.

Ja, das Wichtigste ist, ins Q2 zu kommen. Man hat es heute bei Rossi gesehen, er war heute auf der Kante, Bautista hat den direkten Aufstieg ins Q2 nicht geschafft... Das geht so schnell.
Unser Plan war: Zuerst ein paar Runden mit dem gebrauchten weichen Hinterreifen fahren, schauen, wie sich die Situation entwickelt, dann einen neuen weichen Hinterreifen nehmen und noch einmal einen neuen weichen, um wirklich sicher zu sein, dass es klappt mit dem Top-Ten-Platz.
Aber es hat dann ein weicher neuer Hinterreifen gereicht, also haben wir noch einen übrig für das vierte freie Training. Wir haben gut hausgehalten.
Ich habe meinen Job im freien Training jetzt ganz gut gemacht.

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