Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Die Geschichte des Argentinien-GP

Von Sharleena Wirsing
2014 findet erstmals seit 1999 wieder ein Motorrad-GP in Argentinien statt. Das «Autodromo Termas de Rio Hondo» wird von 25. bis 27. April die MotoGP-WM beherbergen.

Der dritte WM-Lauf 2014 wird am Wochenende vom 25. bis 27. April auf der neuen Rennstrecke «Autodromo Termas de Rio Hondo» ausgetragen. Argentinien war zuletzt im Jahr 1999 Gastgeber eines Motorrad-GPs. Damals fand das Rennen im «Autodromo Oscar Alfredo Galvez in Buenos Aires» statt.

Ursprünglich hätte der Motorrad-GP im neuen «Autodromo Termas de Rio Hondo» bereits 2013 stattfinden sollen. Doch 2012 hat Staatspräsidentin Cristina Fernández de Kirchner den von Repsol übernommenen argentinischen Ölkonzern YPF wieder zwangsverstaatlicht, was Argentinien eine EU-Klage vor der Welthandelsorganisation einbrachte und Spannungen in Spanien erzeugte.

Das «Autodromo Termas de Rio Hondo» ist 4,8 Kilometer lang, 16 Meter breit und die längste Gerade misst 1060 Meter. Es wird im Uhrzeigersinn gefahren. Jarno Zaffelli designte den Kurs. Konstruiert wurde die Piste 2007 und 2012 wurden Umbauarbeiten vorgenommen. Das Layout enthält neun Rechts- und fünf Linkskurven. Von 1961 bis 1999 wurde nur unregelmäßig in Argentinien gefahren. Ist die Rückkehr 2014 von längerer Dauer?

Die Geschichte des Argentinien-GPs:

1961 – Das Saisonfinale wurde in Buenos Aires ausgefahren. Es war das erste Mal überhaupt, dass ein Grand Prix außerhalb Europas stattfand. Nicht alle Top-Fahrer nahmen an diesem Rennen teil. Das Rennen der 500-ccm-Klasse wurde vom Argentinier Jorge Kissling vor seinem Landsmann Juan Carlos Salatino gewonnen. WM-Topfavorit Ernst Degner aus der DDR ging beim 125-ccm-Rennen nicht an den Start. Es gewann der Australier Tom Phillis, der damit Weltmeister wurde. Es wurde der erste WM-Titel für Honda in der Klasse bis 125 ccm.

1962 – Einmal mehr fehlten die Top- Piloten bei diesem Grand Prix. Die Argentinier gewannen in der 500-ccm-Klasse: Benedicto Caldarella vor Juan Carlos Salatino. Arthur Wheeler gewann im Alter von 46 Jahren das Rennen der 250-ccm-Klasse. Er ist bislang der älteste Grand-Prix-Sieger und es war der letzte der 45 GP-Siege von Moto Guzzi. Der Neuseeländer Hugh Anderson gewann auf Suzuki die Klassen bis 50 ccm und 125 ccm. Ernst Degner wurde im 50er-Rennen Zweiter und wurde damit Weltmeister. Es war der erste WM-Titel für Suzuki.

1963 – Weltmeister Mike Hailwood fuhr zum ersten Mal in Argentinien. Auf seiner Werks-MV-Agusta dominierte er das Rennen und überrundete alle anderen Fahrer, den Sechstplatzierten sogar sechs Mal! Hugh Anderson gewann auf Suzuki die 50-ccm-Klasse, Jim Redman gewann auf Honda die 125er und bei den 250ern holte Tarquinio Provini den letzten Morini-Sieg.

1981/82 – Nach einer 17-jährigen Pause kehrte der Grand-Prix-Sport 1981 nach Argentinien zurück. Es wurde wieder in Buenos Aires gefahren. 1981 fanden dort Rennen der Klassen 125, 250 und 350 statt, gewonnen von Angel Nieto, Jean-Francois Balde und Jon Ekerold. 1982 kam auch die 500-ccm-Klasse dazu. Der Sieg ging an Kenny Roberts vor Barry Sheene und Freddie Spencer, der mit der neuen Dreizylinder-Zweitakt-Honda debütierte. Angel Nieto holte in der 125-ccm-Klasse den ersten GP-Sieg für Garelli und Carlos Lavado gewann das 350er-Rennen.

1987 – Nach einer neuerlichen Pause von vier Jahren wurde in Argentinien wieder das Finale ausgetragen. Es waren nur die Klassen bis 250 ccm und 500 ccm am Start, die Siege gingen jeweils an Sito Pons und Eddie Lawson.

1994-95, 1998-99 – Vier Mal wurde in den 90ern ein Argentinien-GP ausgetragen, durchsetzen konnte sich das Event allerdings nicht. 1994 holte Jorge Martinez den letzten seiner 37 GP-Siege, was auch der letzte Yamaha-Sieg in der 125-ccm-Klasse wurde. Das wohl spannendste Rennen dieser Epoche fand 1998 in der 250-ccm-Klasse statt, als die Teamkollegen Loris Capirossi und Tetsuya Harada beim Finale in Argentinien nur durch zwei Punkte getrennt anreisten. Der Titel wurde in der letzten Kurve entschieden, als die beiden kollidierten. Harada stürzte und Capirossi wurde Weltmeister. 1999 wurde Emilio Alzamora Zweiter im 125-ccm-Rennen und holte damit den Titel mit nur einem Punkt Vorsprung auf Marco Melandri.

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