Stefan Bradl (5.): «Vier Stars in einer eigener Liga»
LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl (24) kann mit der Ausbeute von den zwei Übersee-GP in Austin und Las Termas de Rio Hondo zufrieden sein. Er hat einen vierten und einen fünften Platz erbeutet, das ergibt 24 Punkte, er war zweimal bester Fahrer eines Kunden-Teams – und er hat sich in der WM-Tabelle von Platz 7 auf Platz 6 verbessert.
So gut stand der 24-jährige Zahlinger nach den ersten drei Saisonrennen noch nie da.
Denn 2013 stürzte er bei den ersten drei Rennen zweimal (Doha und Jerez), 2012 wurde er in Doha Achter, in Jerez Siebter und in Portugal Neunter – das ergab zwar auch 24 Punkte, aber nur den siebten WM-Zwischenrang.
Bradl kämpfte zwar auch in Las Termas um den dritten Platz, doch dann verdrängten ihn Pedrosa und Rossi noch auf Rang 5. Mit 15,029 Sekunden war der Rückstand auf Sieger Marc Márquez allerdings um zehn Sekunden geringer als in Texas.
Stefan, wie war dieses Rennen in Vergleich zu Texas? Haben die Reifen besser durchgehalten?
Ich bin ganz zufrieden. Ich bin in der ersten Rennhälfte ganz gut zurechtgekommen. Aber die zweite Hälfte war schwierig, weil ich in den ersten Runden mit dem Vorderreifen extrem hart gepusht habe, deshalb habe ich am Schluss gemerkt, als ich zu Pedrosa und Rossi abreissen lassen musste, dass er nachlässt.
Dazu habe ich gesehen, dass nach vorne nichts mehr möglich ist und von hinten keine Gefahr droht. Dann habe ich das Rennen auf Platz 5 zu Ende gefahren. Das Team war happy...
Die ersten Runden waren ziemlich turbulent, gegen Iannone, gegen Pedrosa und gegen Rossi.
Ja, ich muss sagen, diese Fights haben schon Spass gemacht. Ich habe mich sehr wohl und recht stark gefühlt. Das war eine spannende Geschichte. Das hat mir als Fahrer viel Spass gemacht. Das war von Beginn an eines meiner unterhaltsamsten Rennen.
Wie war die Reifensituation?
Die Bridgestone haben heute im Rennen recht gut funktioniert. Sie haben einen normalen Drop gehabt. Natürlich waren die ersten drei Runden die besten, aber da ist es ein bisschen chaotisch zugegangen. Der Rest war dann von den Reifen okay.
Du bist gestern im Qualifying nach dem Highsider auf den Kopf gefallen und hast Kopfweh gehabt. Gab es im Rennen keine Nachwirkungen?
Der Sturz hat schon ein bisschen Selbstvertrauen gekostet... Das hat dann dazu geführt, dass ich die Pace der Top-4-Fahrer am Schluss nicht mehr halten konnte. Aber die vier Werksfahrer waren heute in einer eigenen Liga. Wir können mit Platz 5 absolut zufrieden sein. Und das bin ich auch. Ich bin bester Fahrer aus einem Satelliten-Team. Es war nicht mehr möglich.
Der Sturz am Samstag war nicht ganz ohne. Mir war es um die Augen schon ein bisschen dämmrig nach dem Crash. Ich glaube, dass wir heute am Anfang echt ein gutes Rennen gezeigt haben. Am Schluss haben die Werksfahrer halt noch etwas draufgelegt.