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MotoGP exklusiv: So wird die Ducati GP15

Von Ivo Schützbach
Ducati-Corse-Chef Gigi Dall'Igna

Ducati-Corse-Chef Gigi Dall'Igna

Ingenieur Gigi Dall’Igna wurde im Herbst 2013 von Aprilia geholt, um das Trauerspiel bei Ducati zu beenden. Im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com erzählte der Ducati-Rennchef, wann das neue MotoGP-Bike kommt.

Seit dem WM-Titel von Casey Stoner 2007 dümpelt Ducati vor sich hin. Der komplette Führungsstab des MotoGP-Teams wurde wegen Erfolglosigkeit ausgetauscht, inzwischen ist Ruhe eingekehrt. Gigi Dall’Igna, der als einer der klügsten Köpfe im Motorrad-Rennsport gilt und sich für zahlreiche WM-Titel von Aprilia verantwortlich zeichnet, wurde vom italienischen Konkurrenten abgeworben. Er soll die Roten wieder sieg- und titelfähig machen.

Bei Jobantritt erklärte Dall’Igna, dass er schnellst möglich mit dem Bau eines neuen Motorrades beginnen werde. Inzwischen kann er seine Pläne klarer umreißen. «Nach dem Rennen in Jerez habe ich ein Meeting mit allen Leuten, die in das Projekt involviert sind», verriet der Italiener SPEEDWEEK.com. «Mein Ziel ist, dass wir das Motorrad für den Valencia-Test nach dem letzten Grand Prix fertig haben. Das ist ein hochgestecktes Ziel, aber ich werde mein Bestes versuchen.»

«Ich habe bereits einige Ideen, wie das Motorrad aussehen soll», verriet Dall’Igna. «Viele weitere werden während der Entwicklungsphase hinzukommen.» Auch wenn die Ducati GP14 kein Erfolgsbringer ist, wird sie als Grundlage für die GP15 dienen. «Es ist wesentlich besser, wenn man mit etwas in der Hinterhand beginnt», unterstreicht der Ducati-Corse-Boss. «Evolution bringt mehr als bei null anzufangen. Wenn du die Probleme kennst, kannst du sie vielleicht lösen. Wenn du etwas Neues anfängst, kennst du die Probleme nicht.»

Motor: Auf Bewährtes setzen

Wie wird der neue Motor aussehen? «Den Winkel von 90 Grad zwischen den Zylindern werde ich nur dann ändern, wenn es sich wirklich lohnt», unterstreicht Dall’Igna. «Im Moment glaube ich das nicht. Vielleicht ergibt es sich während des Entwicklungsprozesses, ich will nichts ausschließen. Ich gehe das Projekt wie ein Motorenentwickler an, ich bin Ingenieur und werde bis ins Detail eingebunden sein.»

An der Desmodromik, der Zwangssteuerung der Ventile, hält Ducati fest? «Ja, sie bietet Vorteile und diese können wir auch nützen.» Weshalb setzt dann Ducati als einziger Hersteller auf dieses Konzept? Dall’Igna: «Weil es nicht Standard ist bei Rennmotoren. Ich bin fest davon überzeugt, dass es eine gute Lösung für einen Motor ist. Als ich bei Aprilia war, hatten wir nicht das Wissen, um eine Desmodromik zu bauen. Ducati hat viel Erfahrung damit, deshalb ziehen sie einen Vorteil daraus. Nicht nur im Rennsport, auch für die Serienmotorräder.»

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