Valentino Rossi: «Will Vertrag für 2 weitere Jahre»
Movistar-Yamaha-Werkspilot Rossi hat in Jerez schon acht GP-Siege errungen, davon sechs in der MotoGP. Er ist WM-Dritter, er war Zweiter in Katar, seitdem ist der dem Podest ferngeblieben. In Texas als Achter, in Argentinien als Vierter.
Nach den ersten zwei Jerez-Trainings liegt Rossi 0,368 sec hinter Marc Márquez, aber er ist zweitbester Factory-Pilot, denn Aleix Espargaró und Andrea Dovizioso haben ihn mit den weichen Open-Class-Reifen übertrumpft.
Yamaha hat eine leicht abgeänderte M1 nach Spanien gebracht, die Änderungen sollen die Bremsstabilität erhöhen. Dieser Plan scheint aufzugehen, auch wenn der Unterschied zum herkömmlichen Rahmen gering ist, wie Valentino erklärte.
«Was Yamaha gemacht hat, lässt sich sehr schnell erledigen», sagte Rossi. Es gibt also keinen Riesenfortschritt.
Das Bremsvermögen der M1 bleibt immer noch ein Thema.
«Letztes Jahr konnte ich nie so bremsen, wie ich mir das vorgestellt habe», liess der Italiener wissen. «Wir haben viel gearbeitet, besonders an der Gabel, deshalb hat sich in diesem Jahr einiges gebessert.»
Aber es reicht bei weitem nicht, um Márquez in Bedrängnis zu bringen. Der Repsol-Honda-Star will am Sonntag in Jerez endlich einen Grand Prix gewinnen.
Rossi: «Marc hat gegenüber allen Gegnern einen Vorsprung. Aber och bin auf dem Level von allen andern. Und ich hoffe, dass ich am Sonntag bis zum Schluss mit allen mithalten kann. Dann möchte ich meine Trümpfe ausspielen.»
Die Nachricht vom Weggang von Bridgestone nach der Saison 2015 macht Valentino betroffen. Denn er weiss: Die Nachfolge-Firma wird einige Zeit brauchen, um den technischen Stand von Bridgestone zu erreichen. Ausserdem kommt für 2016 schon die Umstellung auf die Einheits-ECU für alle Teams, es wird weniger ausgeklügelte elektronische Systeme geben.
Es ist also eine stark veränderte Situation erwartet. Es wird kein Sprung ins Ungewisse, aber es ist schwer vorhersehbar, wie die Kräfteverhältnisse 2016 aussehen.
«Die Rennen werden dann sicher unterhaltsamer sein», ahnt Rossi. «Die stärksten Fahrer werden immer an der Spitze sein. Aber die Runden werden nicht so identisch sein wie jetzt, weil am Motorrad nicht mehr bis ins kleinste Detail alles von einem Computer kontrolliert wird.»
Wenn die Elektronik weniger ins Geschehen eingreift, dann wird der Faktor Mensch wieder eine grössere Rolle spielen. Das heisst: vielleicht mehr Fehler, grössere Unterschiede, mehr Abwechslung.
Wird Rossi 2016 noch zum Zirkus gehören? «Ich wünsche es mir. Ich habe mit Yamaha noch nicht gesprochen. Aber an meiner Absicht hat sich nichts geändert. Ich will nach dieser Saison meinen Vertrag um zwei Jahre verlängern», betonte der 106-fache GP-Sieger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.