Lausitzring zieht Sachsering-EU-Beschwerde zurück!
Im Frühjahr 2012 wurden auf dem Sachsenring Umbauarbeiten für 1,5 Millionen Euro ausgeführt. Diesen forderte MotoGP-Promoter Dorna, um den Sachsenring als Austragungsort des Deutschland-GPs zu erhalten. Der Freistaat Sachsen wollte mit Fördermitteln für die Kosten aufkommen. Mit dieser Zusicherung im Rücken nahm die Sachsenring Rennstrecken Management GmbH (SRM) einen Millionenkredit auf, um die Bauarbeiten vorzufinanzieren.
Doch die SRM sitzt nach wie vor auf diesem Schuldenberg. Das Problem: Der Freistaat darf die Gelder nicht auszahlen. Der Lausitzring hatte eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt und somit ein beihilferechtliches Verfahren ins Rollen gebracht. Die Rennanlage EuroSpeedway Lausitzring um die geschäftsführenden Gesellschafter Josef Hofmann, Josef Meier und Hermann Meier beklagten sich bei der EU wegen unerlaubten Wettbewerbsvorteilen. Es sollte geklärt werden, ob die Politik dem Sachsenring zu stark unter die Arme gegriffen hat.
Der Lausitzring brachte sich bereits 2012 als Ausrichter des Deutschland-GPs ins Gespräch, als nach dem Debakel um den ADAC Sachsen die Zukunft des GP in Hohenstein-Ernstthal auf der Kippe stand.
Nun zog die Lausitzring-Betreibergesellschaft ihre, in der Pressemitteilung als «Anfrage an die Europäische Union bezüglich einer Förderung der Umbaumaßnamen am für Rennveranstaltungen genutzten Verkehrssicherheitszentrum Sachsenring durch den Freistaat Sachsen» bezeichnete Beschwerde zurück.
«Nach dem Gefühl der Ungleichbehandlung von uns als Betreiber des Lausitzrings in Brandenburg zum Betrieb des Sachsenrings hatten wir eine Anfrage an die EU gestellt, um Informationen über die dortige Struktur und Förderpraxis zu erhalten», erklärte Josef Meier, geschäftsführender Gesellschafter der EuroSpeedway Verwaltungs GmbH. «Wir hatten nie die Absicht, unserem sächsischen Nachbarn zu schaden, und empfinden sogar eine hohe Wertschätzung für das Engagement des Landes Sachsen und der anderen Beteiligten für den Motorsport. Aus diesem Grund freuen wir uns ganz besonders, dass wir nach dem bisherigen Informationsaustausch auch die beihilferelevanten Vorgänge als nachvollziehbar und korrekt einschätzen und damit unsere Anfrage vorbehaltlos zurücknehmen konnten.»
Grundsätzlich begrüße die EuroSpeedway Verwaltungs GmbH strukturelle Sport- und Wirtschaftsförderung, heißt es weiter. «Wir sehen das Engagement der Politik zur Unterstützung einer Premium-Motorsportveranstaltung als prinzipiell richtig und grundsätzlich positiv an. Durch die Sicherung solcher Großveranstaltungen wird nicht nur der Motorsport in Deutschland gefördert, sondern die damit verbundenen positiven wirtschaftlichen Effekte sichern Arbeitsplätze und bringen langfristige Vorteile für eine ganze Region mit sich. Allerdings würden wir uns manchmal ein wenig mehr Unterstützung durch die Landespolitik wünschen. Aber nun wünschen wir den Verantwortlichen in Sachsen viel Glück und Erfolg bei den anstehenden Herausforderungen, und freuen uns als Motorsportfans auf spannende Rennen.»