Aleix Espargaró: Suzuki reizt ihn nicht besonders
Aleix Espargaró
Der 24jährige Spanier Aleix Espargaró, 2012 und 2013 Gewinner der Claiming-Rule-Wertung als bester MotoGP-Privatfahrer, sollte eigentlich in diesem Jahr auf der Production-Honda RCV1000R des Drive M7-Teams von Jorge «Aspar» Martinez sitzen.
Dann hätte er wie Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama alle Mühe, in den Rennen unter die ersten zehn zu fahren.
Aber er kaufte sich bei Martinez aus dem Vertrag für 2014 frei. Er sollte dafür eine Ablöse von 600.000 Euro bezahlen.
Doch «Aspar» gewährte ihm einen Rabatt von 50 Prozent.
Bei diesem Schnäppchenpreis griff der wohl meistunterschätzte Fahrer des GP-Sports zu. Er opferte die 100.000 Euro Siegprämiie für den CR-Gewinn bei Martinez, den Rest steuerte Forward-Racing-Teambesitzer Giovanni Cuzari bei.
Aleix wurde für seinen Schritt belächelt, aber er sollte sich lohnen. Etliche Bestzeiten bei den Wintertests, zuletzt zweimal aus der ersten Startreihe weggefahren, bisher bei den MotoGP-Rennen auf der Yamaha YZR M1 des Forward-Teams (nicht zuletzt dank der Open Class-Vorteile) Vierter in Doha, Neunter in Austin, 15. Platz in Las Termas, Siebter in Jerez. Das ergibt Rang 7 in der Tabelle.
Er liegt damit vor den Factory-Piloten Smith, Iannone und Pol Espargaró.
Sein Manager Albert Valera, der sich auch um die Geschäfte von Jorge Lorenzo kümmert, hat eine Ausstiegsklausel im Forward-Vertrag vereinbart.
Wenn ein Werksteam anklopft, kann Aleix das Forward-Team trotz des Zwei-Jahres-Vertrags verlassen.
Aleix Espargaró hat in 146 GP-Einsätzen erst einen Podestplatz errungen. Er war 2011 auf der Kalex des Sito-Pons-Teams Dritter beim Heim-GP in Barcelona, Stefan Bradl gewann. Allein schon sein fünfter Platz mit der ART-Aprilia 2013 auf dem Sachsenring war ein einmaliger Beweis seines Könnens.
Inzwischen sind einige Teams auf den starken Spanier aufmerksam geworden.
Das Suzuki-Werksteam hat bereits einen Platz für 2015 auf der neuen XRH1 angeboten.Aber wenn kein besseres Angebot auf den Tisch kommt, wird Aleix wohl bei Forward-Yamaha bleiben. Dort kann er um Podestplätze fighten, wenn er keine Patzer macht.
Und ja, Aleix ist wirklich der beste Open-Class-Pilot. Denn die Ducati von Dovizioso, Crutchlow und Iannone fahren im Factory-Status mit der hauseigenen Ducati-Software. Und sie geniessen die Open-Class-Vorteile (zwölf Motoren, 24 Liter, weichere Hinterreifen, mehr Tests, keine eingefrorene Motorenentwocklung), weil sie 2013 kein Rennen gewonnen haben. Aber sie fahren nicht in der Open Class!