Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl (4.): «Mit Rossi und Lorenzo mitfahren»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der LCR-Honda in Le Mans

Stefan Bradl auf der LCR-Honda in Le Mans

Stefan Bradl macht sich trotz des vierten Startplatzes keine Illusionen: Ein Podestplatz in Le Mans liegt ausser Reichweite. «Márquez, Rossi, Lorenzo und Pedrosa sind eine Spur zu schnell», fürchtet er.

Nach drei sechsten Plätzen in den freien Trainings kündigte Stefan Bradl an, er werde im Qualifying von Le Mans noch «eins draufpacken».

Mit dem ersten Reifensatz kam der LCR-Honda-Pilot nicht sonderlich in Fahrt, aber in der allerletzten Minute verbesserte sich der Bayer noch vom neunten auf den vierten Platz.

Nach Platz 3 in Texas war es das beste Quali-Ergebnis 2014, Vierter war Bradl zum Beispiel auch beim Heim-GP auf dem Sachsenring 2013.

Mit 1:32,845 min war der Honda-Pilot 0,523 sec schneller als im dritten freien Training, in dem er 1:33,368 min vorgelegt hatte.

Stefan, mit dem ersten Reifensatz hat es nicht ganz wunschgemäss geklappt?

Ja, mit dem ist es mir nicht so leicht von der Hand gegangen. Aber wenn ich eine Zehntel schneller gewesen wäre, hätte mich das schon in die ersten oder zweite Reihe manövriert.
Mit dem zweiten Hinterreifen ist einfach noch einmal einen Ticken mehr rausgekommen...
Ja, ich bin zufrieden mit dem Qualifying, denn die ersten zwei Reihen sind wichtig, das war das Ziel. Platz 4 ist eine gute Startposition für den Sonntag.
Aber es liegt wieder alles eng zusammen. Márquez ist fast 0,7 Sekunden voraus, der setzt neue Massstäbe, das ist brutal. Dahinter bestehen die Abstände nur aus Wimpernschlägen. Wenn ich zum Beispiel eine Zehntel langsamer fahre, dann bin ich Achter oder Neunter. Das Wichtige im Rennen wird sein, dass wir über die Distanz hinweg länger dabei sind...

Wenn du am Sonntag auf dem Startplatz nach rechts blickst, siehst du auch keine Nasenbohrer?

Rossi, Lorenzo, ja. (Er lacht). Natürlich wird das vielleicht gut sein, wenn ich einen guten Start habe, dass ich vor ihnen bleiben kann. Ich denke, Lorenzo und Rossi sind von der Pace her recht schnell, wenn ich mich da einhängen kann, das wäre gut. Den Dovi müssen wir dann gleich am Start packen... Das muss der Plan sein.

Ein Podest am Sonntag? Nicht mehr lang reden drüber, einfach mal probieren, was geht?

Ich glaube nicht... Wenn ich ehrlich bin zu mir selber, dann glaube ich es nicht. Márquez, Rossi, Lorenzo und Pedrosa sind von der Pace her über die Distanz vielleicht einen Ticken stärker. Und es muss im Rennen das Ziel sein, so lange wie möglich an denen dran zu bleiben.
Aber ich habe jetzt im Qualifying schon wieder ein paar Vorderrad-Rutscher gehabt, Und das ist genau das, was mich daran hindert, aufs Podest zu fahren.
Ich muss schauen, dass ich ruhig bleibe, aber trotzdem nicht einschlafe.

Zweitbester von vier Honda-Fahrern im Quali, das schaut auch nicht übel aus?

Ja, gut, Pedrosa, ich weiss nicht, wie es ihm mit dem operierten Unterarm geht und wie fit er ist. Dani ist morgen dabei. Das ist klar.
Dovizioso ist stark. Er ist im Qualifying immer eine richtige Bank.
Und wir müssen im Rennen einfach mit den Yamaha von Rossi und Lorenzo mitfahren...

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