Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl (Rang 5): «So kann es weitergehen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl blieb auch beim MotoGP-Montag-Test auf dem Circuit de Catalunya unter den ersten fünf. Es wurde viel probiert, auch der neue Vorderreifen – und sogar ein neuer Streckenverlauf.

Stefan Bradl hat in Barcelona jedes Training und jeden Tag unter den ersten fünf beendet. Mit der grandiosen Bestzeit im dritten freien Training, mit Platz 4 im Qualifying, mit den Plätzen 5 im Rennen und beim Montag-Test zeigte der 24-jährige Bayer konstante Leistungen.

Damit kam er seinem Ziel, auch 2015 wieder auf einem konkurrenzfähigen MotoGP-Motorrad zu sitzen, wieder einen Schritt näher. Immerhin schnitt er beim Montag-Test als zweitbester Honda-Fahrer ab.

«Wir haben mit der Elektronik einiges ausprobiert, um mehr Traktion beim Rausfahren aus den langen Kurven zu finden», erklärte Bradl. «Auch mit nachlassenden Reifen wollten wir mehr Traktion finden. Das geht alles über die Elektronik, mit Hilfe der ‹torque delivery›, also beim Drehmoment, damit die Leistungsentfaltung sanfter wird. Da haben wir etwas Neues von HRC bekommen, das funktioniert gut. Auch beim Chassis haben wir einiges probiert; einen anderen Link fürs Federbein, härtere Federn, eine andere Geometrie bei der Front, einen unterschiedlichen Lenkkopfwinkel. Es waren ein paar Sachen dabei, die sich nicht bewährt haben, aber auch einige brauchbare.»

Bradl probierte auch den neuen Vorderreifen von Bridgestone aus. «Er sollte eine Kombination zwischen weich und hart von der jetzigen Konstruktion sein. Die Mischung sollte in der Mitte liegen, also so, wie es sich die meisten MotoGP-Fahrer wünschen», schilderte der Bayer. «Er hat auch gut funktioniert. Er vermittelt mehr Feeling, aber er hat trotzdem noch eine gute Stabilität beim Bremsen. Wann dieser Reifen erstmals zu einem Rennen geliefert wird, weiss ich nicht. In Assen können wir ihn nicht brauchen, für diese Strecke ist er zu hart. Für Malaysia wird er eine Option sein. Und vielleicht für Misano und Motegi. Je nach Temperatur.»

Bradl lag zu Mittag am Montag um 13 Uhr an zweiter Stelle, dann war er lange Vierter, am Schluss verdrängte ihn Bradley Smith noch auf Platz 5.

«Ja, Smith hat am Schluss noch eine Runde rausgezaubert, aber ob Platz 4 oder 5, das war nicht wichtig. Wichtig war, dass wir eine gute Zeit gefahren und diese Zeit dann wieder wiederholt haben. Wir hatten sogar einen etwas schnelleren Rhythmus als im Rennen. War okay. Absolut okay. Wir haben die Ergebnisse vom GP-Wochenende gut bestätigt. So kann es weitergehen.»

Stefan Bradl schaute sich am Vormittag mit den Kollegen auch den neuen Streckenverlauf an, wie er in der Formel in Barcelona gefahren wird.

«Wir haben in der Safety Commission darüber gesprochen, dass die Auslaufzone in Turn 9 beim jetzigen Streckenverlauf inzwischen ein bisschen knapp ist», erklärte Bradl. «Uns es ist schwierig, dort die ‹run off area› zu erweitern. Deshalb wurde entscheiden, dass wir Montagfrüh einmal eine halbe Stunde lang das Streckenlayout der Formel 1 zu probieren. Race Director Mike Webb hat mich nachher gefragt, was ich davon halte. Ich habe gesagt, diese Streckenversion nimmt ein bisschen den Fluss raus beim Fahren, es ist keine schöne Kurve. Sie passt für Motorräder eigentlich nicht. Ich habe es heute vier Runden lang probiert, aber es war nicht wirklich schön... Mike Webb hat dann entgegnet, dass die meisten anderen Fahrer meine Meinung teilen. Jetzt wird versucht, die Auslaufzone anderweitig zu vergrössern. Vielleicht findet sich da eine Möglichkeit. Es wird auch über eine andere Kombination diskutiert. In Assen werden wir einen neuen Vorschlag bekommen.»

MotoGP-Test Catalunya, Montag, 16. Juni, Endstand 18 Uhr

1. Marc Márquez, Honda, 1:41,184.
2. Bradley Smith, Yamaha, + 0,040 sec.
3. Jorge Lorenzo, Yamaha, + 0,331 sec.
4. Pol Espargaró, Yamaha, +0,456 sec.
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,471 sec.
6. Andrea Iannone, Ducati, + 0,690.
7. Dani Pedrosa, Honda, +0,785 sec.
8. Yonny Hernandez, Ducati, +0,954 sec.
9. Aleix Espargaró, Yamaha, + 0,969 sec.
10. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,135 sec.
11. Andrea Dovizioso, Ducati, +1,195 sec.
12. Alvaro Bautista, Honda, +1,358 sec.
13. Cal Crutchlow, Ducati, +1,725 sec.
14. Scott Redding, Honda, + 2,210 sec.
15. Michele Pirro, Ducati, + 2,121 sec.
16. Karel Abraham, Honda, +2,265 sec.
17. Colin Edwards, Yamaha, + 3,180 sec.
18. Héctor Barbera, Avintia-Kawasaki, +3,211 sec.
19. Randy de Puniet, Suzuki, + 3,300 sec.
20. Mike di Meglio, Avintia-Kawasaki, + 3,440 sec.
21. Michael Laverty, PBM-Aprilia, + 3,892 sec.
22. Dominique Aegerter, Avintia-Kawasaki, +4,186 sec.
23. Broc Parkes, PBM-Aprilia, + 4,350 sec.

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