Valentino Rossi: «Formel-1-Kurve ist scheiße!»
In Barcelona testeten die MotoGP-Piloten eine langsamere und engere Linkskurve, die im ersten Gang gefahren wird. Diese Sektion wird bisher nur von der Formel 1 genutzt. Grund für diesen Test sind die Bedenken, dass sich hinter der Gegengeraden keine ausreichende Auslaufzone befindet. Fahrer die den Bremspunkt verpassen kommen gefährlich nahe an die Begrenzung heran.
Marc Márquez, der in Barcelona seinen siebten Saisonsieg in Folge holte, ist einer Änderung des Layouts nicht abgeneigt. «Wir haben an diesem Wochenende gesehen, dass die Kurve gefährlich ist. Man ist dort sehr schnell und kann nicht bremsen, wenn man von der Stecke abkommt. Selbst wenn man im Kies bremst, kommt man sehr nahe an die Mauer und es ist nicht möglich, sie zu versetzen. Ich mag die neue Kurve. Sie muss hart angebremst werden und ist sicher eine schöne Kurve für die letzte Runde. Für die TV-Zuschauer ist die derzeitige Kurve vielleicht schöner, aber die Schikane ist sicherer. Wenn man alleine ist und weit gehen muss, ist Kurve 10 kein Problem, aber wenn man einen anderen Fahrer berührt, wird es gefährlich, weil man sehr schnell ist. Wenn wir das ändern wollen, müssen wir eben die Autokurve benutzen. Ich habe nur fünf Runden gedreht, aber die neue Kurve genossen, weil sie ganz anders ist als all die anderen. Für die Sicherheit ist sie besser, ob sie für die Show gut ist, wissen wir nicht», erklärte der Weltmeister gegenüber «MCN».
Ducati-Pilot Andrea Dovizioso ergänzte: «Die Sicherheit ist größer, denn man hat mehr Raum, wenn beim Bremsen etwas schiefgeht. Die Kurve ist eng und muss im ersten Gang gefahren werden. Das ist nicht schön, aber besser für die Sicherheit. Es wird auch einfacher sein, jemanden zu überholen, weil mehr Platz ist. Es ist nicht die beste Lösung, Kurve 10 zu streichen, aber die Sicherheit ist sehr wichtig.»
Jorge Lorenzo stimmt zu, dass die Kurve sicherer ist, aber er hat wegen der ersten Rennrunden Bedenken. «Es ist sicherer und vielleicht sind mehr Überholmanöver möglich, aber es besteht ein höheres Risiko zu stürzen. In den ersten Runden können fünf Fahrer versuchen, als Erster in die Erste-Gang-Kurve zu fahren. Zudem muss der Grip der Strecke verbessert werden und es sind mehr Bodenwellen vorhanden. In der Theorie ist es sicherer, wenn die Mauer nicht so nahe ist.»
Doch nicht alle Fahrer sind mit dieser Lösung einverstanden. Valentino Rossi, Bradley Smith und Pol Espargaró haben sich gegen die Änderung ausgesprochen.
Rossi kennt diese Sektion bereits von einem Formel-1-Test mit einem Ferrari. «Ich habe es nicht versucht, weil ich diese Kurve nicht mag. Ich bin sie mit dem F1-Auto gefahren und sie ist scheiße. Sie ist nicht für MotoGP-Maschinen geeignet. Ich würde gerne bei der normalen Strecke bleiben.»
Via Twitter erhielt Rossi sogar Rückendeckung von seinem ehemaligen Erzfeind Casey Stoner. Er zwitscherte: «Ich stimme @ValeYellow46 voll und ganz zu. Ich finde nicht, dass die Strecke von Barcelona verändert werden sollte! Es ist eine der besten Strecken, die es gibt!»