Stefan Bradl (8.): «Das war ein kurioses Qualifying»
Stefan Bradl beim GP von Assen 2014
Eine gewisse Konstanz kann man Stefan Bradl an den zwei Trainingstagen in Assen nicht absprechen: Er beendete die ersten zwei freien Trainings auf den Rängen 10, und 19, er war im FP4 Neunter und im Qualifying 2 Achter.
Aber im Q2 fehlten dem deutschen LCR-Honda-Fahrer 3,193 sec auf die famose Bestzeit von Aleix Espargaró. Und wegen der feuchten Piste blieb er 7,5 sec über seiner Donnerstag-Zeit.
Im Vorjahr war Bradl als Dritter losgefahren, 2012 als Vierter und kämpfte um einen Podestplatz, bis er stürzte. 2013 erreichte er Rang 6.
Stefan, du warst zumindest in allen Trainings in den Top-Ten. Aber optimal gelaufen ist es nicht. Wie waren die Verhältnisse in diesem feuchten Qualifying2?
Ja, die beste Platzierung der beiden Tage haben wir im Qualifying rausgefahren...
Hättest du gleich am Anfang mehr angreifen sollen, als es noch weniger nass war?
Ja. Na, gut... Aleix Espargaró hat schon auf den Zweitplatzierten Márquez 1,4 sec Vorsprung. Mein Gott, die Situation hat nicht viel mehr erlaubt. Ich war auch in der Gruppe drinnen, in der die meisten Fahrer drin waren, Lorenzo, Pedrosa, Iannone, Dovizioso, Bautista, wir waren so ein Paket zusammen. Es ist jeder seinen Stiefel rumgefahren und hat geschaut, ob’s nass ist...
Im ersten Run sind wir mir Slick gefahren, dann war es zu nass, also sind wir reingefahren und im zweiten Run mit Regenreifen rausgefahren. Aber an den Zeiten hat sich nichts mehr geändert.
Alle zwölf Teilnehmer sind ihre beste Zeit in der zweiten oder dritten Runde gefahren, also im ersten Run.
Ja, im zweiten Run war es zu nass. Mit den Regenreifen hat keiner die Zeit verbessern können.
Es war ein kurioses Qualifying. Die Umstände haben nicht mehr erlaubt.
Es wäre locker gegangen, in die ersten zwei Reihen zu fahren. ich hätte halt die Arschbacken ein bisschen weiter zusammenzwicken müssen.
Aber du weißt ja selber: Wenn die andern im Weg sind und sich keiner so richtig traut, das Kommando zu übernehmen, dann geht dir viel durch den Kopf.
Im Nachhinein sage ich mir: Hätte ich mich zusammengerissen und wäre das Ding allein gefahren, aber jetzt ist es zu spät.
Wir haben uns in der Gruppe ständig gegenseitig überholt. Ich war einmal Zweiter, dann wieder Fünfter, dann Dritter.
Es ist ganz einfach zu erklären. Ich hätte einfach Gas geben müssen.