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Jorge Lorenzo: «Niederlagen machen keinen Spass»

Von Gerraint Thompson
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo hat in acht Rennen 2014 erst zwei Podestplätze errungen. Der Yamaha-Star spricht über seine Hindernisse und das MotoGP-Fahrer im Allgemeinen.

Der spanische Movistar-Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo hat im Vorjahr sieben Rennen gewonnen, er verpasste den WM-Titel gegen Marc Márquez nur um vier Punkte. Im Saisonfinish fuhr er neunmal hintereinander aufs Podest.

Aber nach zwei Operationen im Dezember fehlte es bei den ersten Tests an Fitness, ausserdem behagten ihm die neuen Bridgestone-Reifen nicht.

Lorenzo startete übel in die Saison: Sturz in der ersten Rennrunde in Katar, katastrophaler Frühstart und Boxendurchfahrtsstrafe in Texas – nur Platz 10.

Lorenzo läuft immer noch seinem ersten Sieg hinterher. Er schaffte immerhin in Las Termas Rang 3 und in Mugello den zweite Rang. Aber Platz 13 im Regen von Assen war ein bedauerlicher Rückfall.
«Meine wahren Fähigkeiten sind in dieser Saison noch nicht zum Vorschein gekommen», erklärte der Weltmeister von 2010 und 2012 gegenüber den Kollegen von motogp.com. «In Mugello konnte ich vielleicht ein bisschen mitfighten. Argentinien und Montmeló waren okay, aber in Catalunya war ich mit dem Schluss des Rennens nicht zufrieden. Irgendetwas stimmt nicht mit meinem Motorrad. Es passt nicht ideal zu meinem Fahrstil und zu dem Feeling, das ich brauche. Da wir einen Liter weniger Sprit verbrauchen dürfen als letztes Jahr, ist der Yamaha-Motor etwas giftiger als früher. In der ersten Beschleunigungsphase ist das heikel. Dadurch reagiert das Triebwerk aggressiver. Zusammen mit den härteren Reifen und meinem nicht perfekten konditionellen Zustand waren das am Saisonbeginn drei Elemente, die mich eingebremst haben. Es fiel mir wirklich schwer, konkurrenzfähig zu sein.»

Inzwischen fühlt sich Lorenzo körperlich wieder stärker. «Und dazu haben wir in Montmeló bei der Elektronik etwas ausprobiert, wodurch sich das Motorrad eher so anfühlt wie im Vorjahr. Jetzt spüre ich die Reifen besser. Das heisst, diese drei Hindernisse sind so gut wie beseitigt.»

Welche Emotionen spürt der Mann aus Mallorca heute beim MotoGP-Fahren? Lorenzo: «Wenn du überholen kannst, macht dir das viel Freude. wenn du überholt wirst, hält sich der Spass in Grenzen. Das ist die Quintessenz dieses Sports. Niemand mag ein Rennen, wo der Sieger gleich nach dem Start allein davon fährt. Wenn du derjenige bist, der gewinnt, ist trotzdem alles perfekt für dich. Aber die Zuschauer mögen keine Solofahrten...»

«Wenn ich selber Zuschauer bin und mir eine Sportart anschaue, dann will ich auch Wettkampf sehen», sagt Lorenzo. «Natürlich war der Wettstreit zwischen Marc Márquez und mir im Vorjahr wirklich, wirklich schön, zumindest bei einigen Rennen. In diesem Jahr ist der Prozentsatz jener Rennen, wo richtig gekämpft werden muss, deutlich höher. Ich habe immer stärker den Eindruck, die MotoGP-WM ist einer der spektakulärsten Sportarten der Welt.»

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