Livio Suppo (HRC): «Es ist Zeit für Stefan Bradl!»
Am Mittwoch fliegt Stefan Bradl zum zehnten Rennwochenende 2014 nach Indianapolis. Vorher will er eine Entscheidung für seine Zukunft treffen. Forward-Yamaha und Rückkehrer Aprilia sind seine Optionen für die nächste Saison.
2014 bietet Forward ein konkurrenzfähiges Paket, was sich an WM-Platz 6 von Aleix Espargaró ablesen lässt. Es ist wahrscheinlich, dass das Team Bradl auch im nächsten Jahr Top-Platzierungen ermöglichen würde. Bei Aprilia Racing würde sich der Bayer auf ein langfristiges Projekt über mehrere Jahre einlassen. 2015 dürfte er jedoch nicht mit Spitzenplätzen rechnen.
Die Wege von Bradl und Honda werden sich zum Saisonende trennen. Dies bestätigte auch HRC-Sportdirektor Livio Suppo. «Es ist einfach. Wir haben ihn drei Jahre unterstützt und in dieser Zeit hat er nur einen Podestplatz in Laguna Seca erzielt. Nun ist es Zeit für uns und Bradl, sich anderweitig umzusehen. Doch Cecchinello stand es in jedem Fall frei, ihn zu halten.»
Doch ohne die technische und finanzielle Unterstützung von HRC ist eine Vertragsverlängerung mit dem Deutschen für das LCR-Team natürlich kein profitables Geschäft mehr. LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello bestätigte, dass er Bradl erst verspätet ein konkretes Angebot für 2015 machen konnte. «Wir haben verstanden, dass Lucio ihm ein Angebot unterbreitete. Dieses wurde jedoch zurückgewiesen», erklärte Suppo gegenüber «GPone».
Aus diesem Grund muss Cecchinello nun Cal Crutchlow von Ducati holen oder Alvaró Bautista unter Vertrag nehmen, der in den letzten zweieinhalb Jahren für das zweite Honda-Kundenteam von Fausto Gresini fuhr. Obwohl Crutchlows Kündigungsfrist bei Ducati eigentlich am 31. Juli um Mitternacht abgelaufen ist, wird immer noch verhandelt. Auch Moto3-WM-Leader Jack Miller kann das Fahrerkarussell noch einmal in Schwung bringen.
Stefan Bradl, der derzeit WM-Rang 9 belegt, will sich nach der Vertragsunterzeichnung auf die letzten neun Saisonrennen konzentrieren und sich noch bei LCR-Honda beweisen.