Cal Crutchlow: Eine «charakterbildende» Saison
Cal Crutchlow mit der störrischen Desmosedici
Cal Crutchlows Wechsel zum Ducati-Team Ende der letzten Saison brachte nicht die erhofften Ergebnisse, nachdem er 2013 mit dem Tech3-Team viermal auf dem Podium stand. Derzeit belegt er den 14. Platz der Gesamtwertung. Sein bestes Ergebnis mit Ducati fuhr er in Katar ein: Platz 6.
Über das bisherige Jahr sagte er: «Wenn du dir die Jungs in ihrem ersten Jahr auf der Ducati anschaust, dann war es immer schwierig. Ich glaube, es dauert einfach ein Jahr, um sich an das Bike zu gewöhnen. Das ist eine andere Situation, als ich sie gewohnt war. Ich war im Tech3-Team, wo es viel einfacher war, die Ergebnisse zu holen. Ich war im Laufe meiner Karriere noch nie in einer solchen Situation, in der ich so langsam und so schlecht war. So ist das Leben. Du musst ein paar gute Jahre, aber auch schlechte Jahre haben, aber ich bin optimistisch.»
Zu seinen Schwierigkeiten mit der Ducati GP14 ergänzte er: «Wir haben eine Sache am Bike, die wir nicht verstehen. Das ist die Tatsache, dass wir den Neigungswinkel nicht nutzen können. Ich fahre etwa fünf Grad weniger Schräglage als Andrea Dovizioso, aber sind dichter am Limit. Wir können in den Daten sehen, dass wir bei fünf Grad weniger schon ein höheres Risiko eingehen. Normalerweise sollte das weniger Risiko bedeuten, aber ich habe ein größeres Risiko zu stürzen. Sobald ich mich einen Grad mehr neige, stürze ich.»
«Ich habe drei Jahre mit dem Versuch verbracht, so zu fahren wie Jorge Lorenzo. Er ist einer der schnellsten Jungs in der Meisterschaft, aber das war auf der Yamaha. Ich wollte meinen Fahrstil nicht ändern. Doch ich erkannte, dass ich es tun muss. Ich ändere meinen Stil nun, aber es ist schwierig, nicht mehr das zu tun, was du jahrelang gemacht hast», versichert der Brite.
Crutchlow wird im nächsten Jahr für CWM-LCR eine Honda fahren, aber er will zuvor noch seine Fähigkeiten auf der Ducati beweisen. «Ich glaube, dass ich mehr Kraft für diese schlechte Saison gebraucht habe als sonst. Doch wir haben noch immer ein halbes Jahr vor uns, in dem wir beweisen können, dass wir besser sind als aktuell. Ich glaube, dass ich in der gleichen Situation bin wie viele Ducati-Fahrer in ihrem ersten Jahr. Also muss ich weitermachen und versuchen, für den Rest der Saison mit den Ducati-Jungs 110 Prozent zu geben. Ich kann daraus nur lernen und im nächsten Jahr stärker sein. Es war definitiv charakterbildend.»