MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Valentino Rossi über Lorenzo: «Ich war genervt!»

Von Sharleena Wirsing
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Wie schaffte es Valentino Rossi, 2014 wieder ein ständiger Podestanwärter zu sein? Zudem sprach der 35-jährige Italiener über seine Streitigkeiten mit Jorge Lorenzo 2010 und die Flucht zu Ducati.

Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi stand dieses Jahr bereits acht Mal auf dem Podest. In der gesamten Saison 2013 schaffte er das nur sechs Mal. Er glaubt, dass dies vor allem mit der Weiterentwicklung seines Fahrstils zu tun hat, an dem er in den letzten Monaten gearbeitet hat.

«Das Wichtigste, was ich im Vergleich zum letzten Jahr umgestellt habe, war meine Bremstechnik», erklärte Rossi. «Ich habe auch viel an meinem Fahrstil gearbeitet. Nach einem Jahr mit Yamaha habe ich versucht, meinen Fahrstil zu ändern und ihn moderner zu machen. Ich musste ihn an die neuen Reifen anpassen, die auf den Flanken weniger Grip haben. Du musst heute deinen Körper mehr einsetzen und du musst dich in Schräglage mehr bewegen.»

Rossi liegt in der Gesamtwertung derzeit vor seinem Movistar-Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo. Über die Ziele bis zum Saisonende sagte der Italiener: «Wir haben von jetzt bis zum Saisonende noch eine große Aufgabe vor uns, ich liege in der Gesamtwertung vor Jorge, aber er wird aufholen wollen. Er wird immer stärker. Wir müssen dann aber auch versuchen, die Honda-Fahrer zu schlagen. Dani Pedrosa liegt nicht weit vor mir. Das sind jetzt die Hauptziele, die wir uns gesetzt haben.»

Ende 2010 verließ Rossi Yamaha und fuhr zwei Jahre für Ducati – ein Albtraum. Heute blickt der Italiener etwas gefasster auf die letzten Jahre zurück. «Es war ein Fehler, zu Ducati zu gehen, aber ich war von Yamaha genervt», verriet Rossi. «Denn nachdem ich mit Yamaha 2004 und 2005 den Titel gewonnen hatte, nach vielen Jahren in denen Yamaha Probleme hatte, entschied Yamaha dann, einen starken Teamkollegen zu holen. Das hat mich richtig genervt. Aber heute weiß ich, dass ich falsch lag. Auch, weil die Behandlung in der Yamaha-Box immer sehr gleich war.»

«Sogar 2008, als Jorge hoch kam, waren wir immer auf dem gleichen Level und so ist das immer noch. Yamaha hat sich dieses Jahr stark für mich eingesetzt, um die Umstände zu schaffen, bei denen ich das Maximum geben kann. Aber sie geben auch ihr bestes für Lorenzo und ich kann sagen, dass wir gleich dastehen, was die Wichtigkeit im Team angeht.»

Rossi teilte sich die Box plötzlich mit einem anderen großen Talent – Lorenzo wurde 2010 und 2012 Weltmeister. «Ich hatte nie einen Streit mit Lorenzo. Wir sind große Rivalen, aber wir kommen gut miteinander aus. Die Stimmung im Team ist gut, auch wenn wir Kontrahenten sind. Ich denke, in Assen hat Yamaha einen Fehler mit dem Auspuff gemacht – sie hätten einen mir und einen ihm geben sollen, aber er bekam zwei. Am Ende war das aber kein großes Problem», versichert Rossi.

Rossi hat aber noch etwas zu beweisen. Erst, wenn er wieder ein Rennen gewinnt, wird er mit seiner derzeitigen Arbeit zufrieden sein. «Ich bin happy, aber nicht zu hundert Prozent, denn ich muss gewinnen», gab er zu. «Ich würde lügen, wenn ich das abstreiten würde.»

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