Valentino Rossi (Rang 10): «Es fehlt hinten an Grip»
Platz 9 und 3,9 Sekunden Rückstand am nassen Vormittag, Platz 10 mit 2,5 sec Rückstand am Nachmittag – der Freitag von Misano war für Hausherr Valentino Rossi kein vergnüglicher.
Der Movistar-Yamaha-Werkspilot liegt in der Gesamtwertung nur an zehnter Position.
«Das war ein mühseliger Beginn, es war kein einfacher Tag für alle von uns, besonders am Vormittag», lautete Rossis Freitag-Bilanz. «Ich bin gestürzt, es sind viele weitere Stürze passiert. Die zwei Hauptgründe: Der Asphalt vermittelt nicht viel Grip, umd wenn der Belag weniger als 20 Grad warm ist und dazu noch nass, wird alles noch schlimmer. Zweitens: Bridgestone hat uns für das FP1 harte Regenreifen verabreicht, die für diese Verhältnisse nicht geeignet waren. Diese Mischungen haben das Crash-Chaos verursacht. Die meisten Stürze sind beim Bremsen ohne Schräglage passiert, vor dem Einbiegen in die Kurven, weil die Vorderreifen zu hart waren. Aber am Nachmittag hat sich die Situation deutlich verbessert, denn wir durften die weichen Regenreifen verwenden. Damit wurde alles besser.»
«Aber ich bin mit meiner Performance im zweiten Training nicht happy. Wir haben versucht, das Setting zu optimieren und eine gute Balance zu finden. Ich wollte eine bessere Traktion beim Beschleunigen, aber das hat nicht ordentlich funktioniert. Ich war nicht schnell genug, ich konnte nicht schnell genug einlenken und nicht genug Kurvenspeed mitnehmen. Meine Rundenzeit war nicht fantastisch. Wir müssen noch viel Arbeit verrichten. Hoffentlich bessern sich auch die Wetterverhältnisse. Aber Samstagfrüh kann es wieder nass sein», weiss Valentino.
Rossi weiss, dass er fürs Qualifying und Rennen womöglich keine perfekte Abstimmung finden wird, wenn es auch im FP3 nass sein sollte. «Aber das ist für alle Fahrer gleich. Natürlich wird alles schwieriger, wenn wir kaum trockenes Training haben. Vielleicht können wir auch aus dem Regen-Set-up ein paar Schlüsse für das Trocken-Set-up ziehen», sagt Rossi. «Leider haben wir bisher noch kein wirklich brauchbares Regen-Set-up gefunden. Wir haben etwas probiert, was sich nicht bewährt hat – leider. Wir wissen, dass wir mit unserem Standard-Set-up gut abschneiden können. Aber wir wollen uns steigern, deshalb suchen wir nach besseren Lösungen. Wie gesagt, es fehlte hinten an Grip. Aber ich denke, dieses Problem wird sich in Luft auflösen, sobald wir im Trockenen fahren können.»
Rossi fiel auf, dass die Honda im Nassen beim Runterschalten sehr stabil wirken, die Honda scheint in dieser Phase instabiler zu sein.
«Ich schätze, das hat mit dem Seamless-Getriebe zu tun. Honda verwendet es seit 2011, wir haben es erst seit einem Jahr. Wir haben nur beim Raufschalten keine Zugunterbrechung, beim Runterschalten schon, dadurch kommt Unruhe ins Fahrwerk. Unsere Ingenieure wissen das. Sie arbeiten an Lösungen, aber wir werden sie wohl erst 2015 auf der Rennstrecke erleben.»